Geschichte Ägyptens

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Die Geschichte Ägyptens umfasst die Entwicklung Ägyptens von der Urgeschichte bis zur Gegenwart.

Altpaläolithikum[Bearbeiten]

Einige Vertreter des Homo erectus dürften Afrika erstmals vor rund 2 Millionen Jahren Richtung Levante, Schwarzmeerraum und Georgien sowie möglicherweise über Nordwestafrika Richtung Südspanien verlassen haben. Vor rund 600.000 Jahren kam es wohl zu einer zweiten Ausbreitungswelle. Danach entwickelte sich Homo erectus in Europa zum Neandertaler, während in Afrika vor etwa 200.000 Jahren aus Homo erectus der archaische Homo sapiens und aus diesem der anatomisch moderne Mensch hervorging. Der aus Ostafrika stammende Homo erectus erreichte Israel bereits vor 1,8 Millionen Jahren, ähnlich wie Georgien, doch fanden sich in Ägypten bisher keinerlei Spuren. Bereits im 19. Jahrhundert fand man jedoch Steinwerkzeuge im Niltal, die dem späten Acheuléen zuzuordnen sind. In Ägypten fanden sich geschlossene Gruppen von Faustkeilen, die möglicherweise 300.000 bis 400.000 Jahre alt sind, wie etwa im Niltal. Notgrabungen in Nubien, die vor dem Baubeginn des Nasser-Stausees begannen, zeigten, dass die Region vielleicht eine eigene Kulturprovinz darstellte, denn die für Afrika typischen Cleaver fehlten. Dabei handelt es sich um große, rechteckige, in der Regel zweiseitig gearbeitete Artefakte mit scharfer, breiter Kante an einem Ende.

Das Niltal dürfte seit rund 500.000 Jahren durchgängig von Menschen bewohnt sein. Die Sahara hingegen war nur in Zeiten ausreichender Niederschläge bewohnbar. Der untere Nil war zwar nicht unmittelbar von den Kaltzeiten betroffen, wie der Norden Amerikas, Europas und Asiens, doch im Süden nahmen die Gletscher in diesen Phasen Wasser auf, das dem Unterlauf des Flusses nur noch in verringertem Maße zufloss. Die Überreste dieser Phasen liegen 20 bis 30 m über dem heutigen Überschwemmungsniveau. Seltene altpaläolithische Fundstätten und häufigere mittelpaläolithische befinden sich meist in diesen höher gelegenen Zonen. Fischfang begann spätestens im Mittelpaläolithikum, das in Ägypten vor 230.000 Jahren fassbar wird.

In den Oasen Kharga und Dakhila, sowie Bir Sahara East, etwa 350 km westlich von Abu Simbel, fanden sich Artefakte aus dem Altpaläolithikum. 10 km weiter östlich, bei Bir Tarfawi und in einem Wadi 50 km südöstlich davon (Bir Safsaf), eine Stätte, die an einem ephemeren See lag, fanden sich Artefakte wohl aus dem Mittleren Acheuléen des Grenzgebiets zwischen Ägypten und Sudan. Offenbar wurden Werkzeuge aus dem unmittelbar vor Ort befindlichen Stein hergestellt und nicht weiter mitgeführt.