Geschichte der Juden in Frankreich

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Die Geschichte der französischen Juden reicht bis zu 2000 Jahre zurück. Im Frühmittelalter war Frankreich ein Zentrum jüdischen Lebens in Europa. Dieses fand jedoch sein Ende, als die Juden in zwei Wellen (1182 und 1306) vertrieben wurden.

Nach Jahrhunderten praktisch ohne jüdisches Leben war Frankreich das erste Land Europas, in dem die Juden nach der Französischen Revolution die bürgerliche Gleichberechtigung erhielten. Antijüdische Vorurteile verschwanden jedoch nicht, sondern kamen beispielsweise in der Dreyfus-Affäre zur Zeit der Dritten Französischen Republik zum Ausdruck. Den Verfolgungen im Holocaust fiel ein Viertel aller französischen Juden zum Opfer. Zwischen 1942 und Juli 1944 wurden fast 76.000 Juden in Vernichtungslager deportiert; von ihnen überlebten nur etwa 2.500 (3,3%). Das Lager Drancy bei Paris war das zentrale Sammellager für die Juden, die von dort nach Polen und Osteuropa deportiert wurden.

Seit den 1950er Jahren wuchs die Zahl der Juden in Frankreich durch Zuwanderung, vor allem aus den ehemaligen französischen Kolonien in Nordafrika. Heute weist Frankreich die größte jüdische Gemeinde Europas auf.

Das Elsass wurde erst im 17. Jahrhundert französisch und wechselte mehrmals die Zugehörigkeit zu Deutschland und Frankreich. Daher unterscheidet sich die Geschichte der Juden im Elsass von der Geschichte der Juden Frankreichs.