Glockenstuhl

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Ein Glockenstuhl ist ein traditionell in aufwendiger Zimmermannsarbeit gefertigtes Tragwerk für eine oder mehrere freischwingende Glocken. Es kann freistehend oder in einem Glockenturm untergebracht sein. Die Balken sind vorwiegend aus Hartholz (z. B. Eiche), seltener aus Nadelholz. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts werden Glockenstühle auch aus Stahlprofilträgern gefertigt, besonders für große Geläute. In jedem Fall zu beachten ist die erforderliche Stabilität und der nötige Freiraum für die Schwingbewegung der Glocke.

Konstruktion[Bearbeiten]

Die Glocke hängt im Glockenstuhl auf zwei Stützen mit Halblagern. Sie ist dort an ihrer Krone mit Eisenbändern an einem hölzernen oder stählernen Tragbalken, dem Glockenjoch, befestigt. Das Joch liegt an seinen Enden mit Stahlzapfen in den Stützlagern. Der Glockenstuhl nimmt die beim Schwingen der Glocken auftretenden Kräfte auf und leitet sie an das umgebende Gebäude weiter.

Obwohl die Balken eines hölzernen Glockenstuhls untereinander verzapft sind, werden zusätzlich Winkel und Spannstangen verwendet, die gegen Rost im besten Fall aus V2A-Stahl gefertigt, zumindest aber feuerverzinkt sind.

Der Schall geht bei gemauerten Glockentürmen durch Schallöffnungen nach außen ab.