Gottlob Frege

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Friedrich Ludwig Gottlob Frege (* 08.11.1848 in Wismar; † 26.07.1925 in Bad Kleinen) war ein deutscher Logiker, Mathematiker und Philosoph.

Seine herausragende Leistung auf dem Gebiet der Logik besteht darin, als erster eine formale Sprache und, damit zusammenhängend, formale Beweise entwickelt zu haben. Er schuf dadurch eine wesentliche Grundlage für die heutige Computertechnik und Informatik sowie für formale Methoden in der linguistischen Semantik.

Im Bereich der Philosophie waren seine sprachphilosophischen Betrachtungen außerordentlich einflussreich. So unterschied er etwa zwischen der Bedeutung und dem Sinn eines Wortes. Unmittelbar beeinflusst hat er u. a. Rudolf Carnap, der bei ihm studierte, Bertrand Russell und Ludwig Wittgenstein. Frege gilt als einer der hauptsächlichen Wegbereiter der analytischen Philosophie, einer der wichtigsten Strömungen der Philosophie des 20. Jahrhunderts.

Biografie[Bearbeiten]

Eltern und Vorfahren[Bearbeiten]

Gottlob Frege war Sohn von Karl Alexander Frege (* 1809 in Hamburg; † 1866) und dessen Frau Auguste Wilhelmine Sophia, geborene Bialloblotzky (* 1815 in Pattensen; † 1898). Die Heirat der Eltern fand 1846 statt. Freges Vater war Lehrer und Direktor des Wismarer Lyzeums, einer privaten höheren Schule für Mädchen, die er selbst gegründet hatte. Dort wurde insbesondere (neben Unterricht in Religion, Französisch, Geschichte, Naturkunde, Geographie und Rechnen) elementarer Unterricht in Neuhochdeutsch für die von Haus aus Plattdeutsch sprechenden Töchter gegeben (Eintrittsalter war acht Jahre). Karl Alexander Frege veröffentlichte 1862 auch eine neuhochdeutsche Grammatik. Freges Mutter Auguste war dort ab 1843 Lehrerin gewesen und leitete später nach dem Tod ihres Mannes 1866 noch zehn Jahre erfolgreich die Mädchenschule. Ihr Vater war Heinrich Sigmund Bialloblotsky (1757–1828), der Superintendent in Pattensen und ab 1822 in Wunstorf war. Die Familie Bialloblotzky entstammte dem im 17. Jahrhundert aus Glaubensgründen von Polen nach Deutschland (Seehausen bei Wittenberge) ausgewanderten polnischen Adelsgeschlecht Ogonceyk. Freges Großmutter mütterlicherseits war die Tochter des Superintendenten Ludwig Wilhelm Ballhorn, die ihre Linie bis zu Philipp Melanchthon zurückverfolgte. Weitere Vorfahren Freges waren sein Onkel mütterlicherseits der Forschungsreisende in Afrika, Schulleiter, Pastor und Missionar Christoph Heinrich Friedrich Bialloblotsky (1799–1869) und sein Großvater väterlicherseits, der Kaufmann und sächsische Konsul in Hamburg Christian Gottlob Frege (1779–1811), der mit der Tochter eines Maklers Printz verheiratet war. Er stammte aus einer bekannten Leipziger Bankiersfamilie. Frege hatte noch einen Bruder, Arnold (1852–nach 1925), mit dem er allerdings wenig Kontakt pflegte.

Freges Geburtshaus in der Böttcherstraße 2 in Wismar, das der Vater 1846 erwarb, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.