Höhlentier

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Als Höhlentier wird ein Tier bezeichnet, das mehr oder weniger häufig in Höhlen vorkommt.

Im Sinne eines Habitats sind mit Höhlen natürliche oder anthropogene Gesteinshöhlen gemeint, aber auch kleinere Strukturen wie Löcher, Ritzen und Baumhöhlen in Totholz, auch künstliche Hohlräume, Quellen, oder untermeerische Höhlungen. Die Größe, ab der ein Hohlraum als Höhle bezeichnet wird, hängt von der Größe des Tieres und dem Urteilsvermögen des Forschers ab. Im Gegensatz dazu und mit Bezug auf den Menschen bezeichnet die Speläologie (Höhlenkunde, von lat. spelaeum „Höhle“ und -logie) nur natürlich entstandene Hohlräume mit begehbarer Länge von mehr als fünf Meter als Höhle.

Je nach Anpassungsgrad und Aufenthaltshäufigkeit in der Höhle werden Faunengruppen unterschieden.

Kulturell-mystisch werden mit Höhlen Vorstellungen urzeitlicher Ungeheuer, etwa von Drachen verbunden.

Klassische Höhlenfaunen-Klassifizierung[Bearbeiten]

Trogloxene Fauna[Bearbeiten]

Tiere, die eigentlich keine Höhlenbewohner sind (epigäische Fauna) und nur zufällig (unabsichtlich) in Höhlen gelangen, werden als trogloxen (aus griech. trogle „Höhle, Loch“ und griech. xeno „fremd“, also „Höhlenfremde“) bezeichnet. Sie sind an diesen Lebensraum nicht angepasst. Dies sind Zufallsgäste, z.B. Bodenbewohner, die entweder versehentlich in Höhlen geraten oder diese auf der Suche nach Nahrung oder auf der Flucht vor Dürre oder Niederschlag aufgesucht haben.

Troglophile Fauna[Bearbeiten]

Tiere werden troglophil (aus griech. trogle „Höhle, Loch“ und griech. φίλος phílos „Freund, liebend, zugetan“, also „Höhlenfreunde“) genannt, wenn sie Höhlen als komplementäres Habitat (Lebensraum) in einiger Regelmäßigkeit bevorzugen oder darauf zeitweise angewiesen sind. Sie besitzen Anpassungen, die ihnen eine Orientierung im Zwielicht des Eingangsbereiches oder in tieferen Regionen ermöglichen. Bestimmte Funktionen wie Fortpflanzung oder Rückzug erfordern das Aufsuchen einer Höhle.

Quellen[Bearbeiten]

  • Werner Weißmair, Erwin Hauser: Fauna der Rettenbachhöhle (Biospeläologie; Oberösterreich). In: Linzer biologische Beiträge. Band 25, Nr. 1, 1993, S. 373–385