Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands

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Das Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands ist ein im bundesdeutschen Auftrag erstelltes mehrteiliges Buchprojekt der ehemaligen Bundesanstalt für Landeskunde, das sich der deutschlandweiten Einteilung in Naturräume widmete und an dem rund 400 Verfasser, zum großen Teil Geographen, beteiligt waren.

Beschreibung[Bearbeiten]

Das in insgesamt acht Büchern über 1300 Seiten starke eigentliche Handbuch wurde zwischen 1953 und 1962 herausgegeben. Herausgeber waren der Institutsleiter Emil Meynen sowie Projektleiter Josef Schmithüsen, ab der 6. Lieferung durch vier weitere Mitherausgeber (Johannes F. Gellert, Ernst Neef, Heinrich Müller-Miny, Joachim Heinrich Schultze) verstärkt. Die wissenschaftliche Redaktion bestand aus Meynen, Müller-Miny und Schmithüsen (Stand: 1960). Neben der damaligen Bundesrepublik Deutschland wurde auch das Gebiet der DDR komplett mit erfasst. Das Gebiet der damals zwei deutschen Staaten wurde in insgesamt 90 zweistellige, sogenannte Haupteinheitengruppen parzelliert, die sich wiederum in maximal 10 dreistellige Haupteinheiten aufspalteten. Zur Buchreihe wurde eine Karte im Maßstab 1:1.000.000 herausgegeben.

Mit der Herausgabe des bis zur Haupteinheit beschreibenden Handbuchs war das Projekt noch nicht beendet; es folgte über Jahrzehnte die gemeinsam mit dem Handbuch begonnene Buchreihe Geographische Landesaufnahme 1:200.000 – Naturräumliche Gliederung Deutschlands, die die Haupteinheiten feiner unterteilt, sodass die kleinsten beschriebenen Einheiten, je nach Landschaft, ein bis drei Nachkommastellen haben. Die Einzelblätter unter dem jeweiligen Untertitel Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt <laufende Nummerierung; Name eines Ortes innerhalb des Kartenausschnittes> bestehen je aus einer Karte im Maßstab 1:200.000 vom Umfang eines Längen- und eines halben Breitengrades sowie einem zwischen 40 und über 100 Seiten umfassenden Taschenbuch. In Randgebieten wächst die Breite u. U. auf bis zu 1°40' Längengrade.

Auch die Buchreihe 1:200.000 sollte ursprünglich das Gebiet der DDR mit erfassen. Allerdings ist in deren Gebiet, von Blatträndern abgesehen, nur ein einziges reguläres Kartenblatt erschienen. Letztlich wurde ein Blatt Berlin geplant (indes nie herausgegeben), das sich exakt an den Stadtgrenzen orientieren sollte – und nicht, wie die anderen Kartenblätter, an den systematischen Längen- und Breitengraden. Davon abgesehen sind auch ein paar wenige westdeutsche Kartenblätter im Norden und im Südosten nie erschienen.