Heraldik

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Heraldik (aus französisch heraldique, lateinisch heraldica, beides hergeleitet aus Herold) ist die Lehre von den Wappen und ihrem Gebrauch. Die Gestaltung der Wappen, der Umgang mit diesen und gegebenenfalls die rechtlichen Regelungen unterscheiden sich nach Raum, Zeit, sozialem Milieu und teilweise auch nach einzelnen Institutionen. Dementsprechend spricht man z.B. von schottischer Heraldik im Unterschied zur englischen oder von kirchlicher Heraldik im Unterschied zur weltlichen. Historisch war die Heraldik eng mit den Institutionen verbunden, die die Vergabe von Wappen kontrollieren und damit verbundene Konflikte regeln, insbesondere den Heroldsämtern. Dabei sind drei wichtige Teilbereiche zu unterscheiden:

  • Blasonieren: Für die fachgerechte Beschreibung von Wappen hat die Heraldik eine eigene Fachsprache entwickelt, siehe Liste heraldischer Begriffe.
  • Wappenkunst: Die Wappenkunst ist die Gestaltung von Wappen nach heraldischen Regeln.
  • Wappenrecht: In vielen Gesellschaften waren oder sind auch rechtliche Vorschriften für die Nutzung von Wappen zu beachten.

Seit dem späten 19. Jahrhundert teilt sich die Heraldik im deutschsprachigen Raum in zwei zunehmend getrennte Disziplinen:

  • Die Heraldik als historische Disziplin beschäftigt sich mit historischen Wappen als Quellen der Geschichtswissenschaft, der Überlieferung von Wappendarstellungen und heraldischen Texten und ihren Deutungsmöglichkeiten. Als Teil der Historischen Hilfswissenschaft ist sie an einigen deutschen Universitäten vertreten.
  • Die Heraldik als normative Disziplin trifft regelbasierte Entscheidungen darüber, wie Wappen zu gestalten und darzustellen sind und gibt Auskunft darüber, wer diese Wappen wie nutzen soll. Heraldik in diesem Sinne wird heute vor allem von heraldischen Vereinen und freiberuflichen Wappenkünstlern betrieben. Sie beschäftigt sich vor allem mit Familienwappen in der Gegenwart.