Inspiration

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Unter Inspiration (lat.inspiratio ‚Beseelung‘, ‚Einhauchen‘, aus in ‚hinein‘ und spirare ‚hauchen‘, ‚atmen‘; vgl. spiritus ‚Atem‘, ‚Seele‘, ‚Geist‘) versteht man allgemeinsprachlich eine Eingebung, etwa einen unerwarteten Einfall oder einen Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität. Begriffsgeschichtlich liegt die Vorstellung zugrunde, dass einerseits Werke von Künstlern, andererseits religiöse Überlieferungen Eingebungen des (nicht notwendig personal verstandenen) Göttlichen seien – eine Vorstellung, die sich sowohl in vorderorientalischen Religionen als auch bei vorsokratischen Philosophen findet und dann eine breite Wirkungsgeschichte entfaltet.

Begriffsgeschichte[Bearbeiten]

Hesiod und Demokrit haben sich als Empfänger göttlicher Eingebungen verstanden. Demokrit etwa formuliert: „Was auch immer ein Dichter mit Enthusiasmus (wörtlich: Eingottung, Einwohnung des Göttlichen) schreibt und mit göttlichem Anhauch bzw. Geist (met' enthousiasmou kai hierou pneumatos), das ist gewiss schön.“

Marcus Tullius Cicero verwendet den lateinischen Ausdruck afflatus im poetischen wie im religiösen Sinne für „Inspiration“ oder „göttliche Eingebung“.