Isländersagas

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Die Isländersagas (Íslendingasögur; auch: Islandsagas) sind eine Gattung der isländischen Sagaliteratur und stofflich ein Gebiet der altnordischen Literatur. Zu den Íslendinga sögur gehören etwa drei Dutzend größere Prosawerke und eine Anzahl von Þættir, die insgesamt anonym überliefert sind.

Alter und Herkunft[Bearbeiten]

Die literarische Form der isländischen Saga entwickelte sich aus der heroischen Poesie altgermanischer Heldenlieder, wie sie in den Dichtungen der Lieder-Edda überliefert sind. Besonders deutlich nachzuweisen ist die Herkunft der Íslendinga sögur aus der heroischen Poesie in den verschiedenen eddischen Liedern von Sigurðr: Reginsmál (das Lied von Regin), Fáfnismál (das Lied von Fáfnir), Sigurðarkviða in forna (das ältere Sigurðr-Lied), Sigurðarkviða in meiri (das längere Sigurðr-Lied) und Sigurðarkviða in scamma (das kurze Sigurðr-Lied), aber auch in Atlakviða (das Atli-Lied), Atlamál in grœnlendsku (das grönländische Lied von Atli) oder Hamðismál in forno (das alte Lied von Hamðir) sowie im nicht im Codex Regius, sondern in der Hervarar saga ok Heiðreks konungs, überlieferten Hlöðskviða (das Lied von Hlöðr bzw. das Hunnenschlachtlied).

Da keine Íslendinga saga in der Originalhandschrift erhalten blieb, gehen die Meinungen über das Alter dieser Sagas weit auseinander. Bezieht man die hypothetischen mündlichen Vorstufen mit ein, verschwindet die Entstehungszeit im historischen Dunkel isländischer Frühzeit. Aber auch für die schriftlichen Versionen sind die Entstehungszeiten und die Autorschaft nicht unumstritten. Eine Chronologie muss sich erheblicher Unsicherheiten bewusst bleiben. Auf Sigurður Nordal geht eine solche Chronologie zurück, die eine zeitliche Gliederung der Íslendinga sögur anstrebt: