Kevernburg (Adelsgeschlecht)

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Die Grafen von Kevernburg, zeitgenössisch auch Keverburc, Keverenberc, Keverenberg und heute auch Käfernburg geschrieben, stammen von den Sizzonen ab. Das Geschlecht erlosch 1385.

Familie[Bearbeiten]

Die Grafen von Kevernburg, die Grafen von Schwarzburg und die Grafen von Rabenswalde-Wiehe haben die Sizzonen als gemeinsame Vorfahren. Ihr namensgebender Stammsitz war die Kevernburg, die heutige Käfernburg bei Arnstadt. Die Grafen gehörten im frühen Mittelalter zum Thüringer Hochadel.

Sizzo III. (* ca. 1093; † 1160) wurde 1103 erstmals erwähnt und nannte sich sowohl Graf von Kevernburg als auch Graf von Schwarzburg. Der Graf ist der Stammvater des Hauses Kevernburg-Schwarzburg. Sein Sohn Heinrich I. (* um 1130; † 1184) besaß die Schwarzburg, der andere Sohn Günther II. (* um 1135; † 1197) die Kevernburg, die Hälfte der Herrschaft Arnstadt und die Herrschaft Wiehe oder Rabenswalde. Günther II. war 1160 der Stifter des gräflichen Hauses Kevernburg. Nach dem Tode seines Bruders Heinrichs I. erbte Günther II. die Schwarzburg, und die Besitzungen waren wieder vereint. Sein Sohn Heinrich II. (* um 1150; † 1236) erbte die Schwarzburg, der andere Sohn Günther III. († um 1221) die Kevernburg. Günther IV. († um 1269), der Sohn von Günther III., war der Stifter der besonderen Linie Kevernburg. Parallel bildete sich noch die Linie Rabenswalde, weswegen die erstgenannte als besondere Linie Kevernburg bezeichnet wird. Bei dessen Enkeln entstanden dann aus der besonderen Linie Kevernburg die jüngere Linie Kevernburg (1280–1302) und die ältere Linie Kevernburg (1280–1385).

Die Bedeutung des Geschlechts im ostsächsisch-thüringischen Raum zeigte sich u. a. darin, dass sie zweimal den Erzbischof von Magdeburg stellen konnten. Die Kevernburger starben 1385 aus. Der letzte Graf war Günther IX. (XIV.) von Kevernburg, der während eines Kreuzzuges in Palästina ohne Nachkommen verstarb. Sein Landbesitz wurde von seiner Mutter, Gräfin Sophia von Schwarzburg, und seiner Ehefrau Mechthild am 29. Mai 1387 an Landgraf Balthasar von Thüringen verkauft. Dieser verpfändete Schloss und Herrschaft Kevernburg am 15. Juli 1394 an seinen jüngeren Bruder Wilhelm. Nach dem Aussterben der Landgrafen von Thüringen 1446 kamen die Gebiete an nahe Verwandte der Kevernburger, die Grafen von Schwarzburg, bei denen die größten Teile des Gebietes als Ämter Arnstadt und Gehren im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen bis zur Gründung Thüringens 1920 verblieben.