Lotabweichung

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Die Lotabweichung ist der Winkel zwischen der Lotrichtung und der Ellipsoidnormalen in einem bestimmten Punkt der Erde. Sie kann in europäischen Hochgebirgen 30 bis 50 Bogensekunden (ca. 0,01°) erreichen, im Flachland weniger, und entspricht der lokalen Neigung des Geoids zum Rotationsellipsoid der Landesvermessung.

Der manchmal verwendete Begriff Lotstörung meint denselben Sachverhalt, bezieht sich aber mehr auf die geologischen Ursachen der Lotabweichung.

Auch wenn diese Null ist, weist die Lotrichtung (realisiert z. B. durch ein frei hängendes Schnurlot) nicht zum Erdmittelpunkt, sondern wegen der Abplattung der Erde (Fliehkraft der Erdrotation) bis zu etwa 700 Bogensekunden (0,2°) vorbei.

Manchmal spricht man auch im Bauwesen von Lotabweichung, wenn ein Bauwerk oder eine Fassade aus dem Lot gerät.