Luftlinie

Aus Twilight-Line Medien

Als Luftlinie bezeichnet man die kürzeste Entfernung zweier Punkte in der Landschaft über den direkten Luftweg, wenn die beiden Punkte in Sichtverbindung liegen. In diesem Fall handelt es sich bei der Luftlinie also um eine Strecke (die gegebenenfalls auch größere Höhenunterschiede im Gelände überwindet, beispielsweise in den Bergen). Ist die Sichtverbindung durch ein Hindernis, z.B. ein Gebäude oder einen Berg, unterbrochen, so entspricht die Luftlinie der Entfernung zwischen den beiden Punkten, wenn das Hindernis nicht vorhanden wäre.

Bei größeren Entfernungen lässt die Luftlinie die Geländekontur – also Erhebungen, Täler und Höhenunterschiede – unberücksichtigt, bezieht jedoch die Kugelgestalt der Erde mit ein. In diesem Fall verläuft die Luftlinie „horizontal“ und folgt der Erdkrümmung; mathematisch betrachtet entspricht die Luftlinie hier also einem Kreisbogen, der auf einem Großkreis um den Erdmittelpunkt liegt. Bei der Projektion solcher Strecken auf ebene Karten entstehen im Allgemeinen keine Geraden mehr, sondern Kurven, die aber immer noch den kürzesten Abstand zwischen zwei Punkten repräsentieren. So verläuft die Luftlinie zwischen New York und Berlin beispielsweise durch Schottland. In der Geometrie und der Navigation spricht man daher präziser von der Orthodrome statt von einer Luftlinie.

Beim Segeln wird gern der Loxodrome statt der Orthodrome der Vorzug gegeben: die Loxodrome zeichnet sich dadurch aus, dass sich der Peilwinkel zum Ziel nicht ändert.

Eine Kartenprojektion, bei der Großkreise (und damit die Luftlinien zwischen zwei Punkten) stets als Geraden abgebildet werden, ist die gnomonische Projektion.