Münchner Philharmoniker

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Die Münchner Philharmoniker sind ein öffentlich finanziertes Sinfonieorchester unter der Trägerschaft des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Das als international bedeutend geltende Orchester bildet sich aus Berufsmusikern und wird als in die Stadtverwaltung integrierter Regiebetrieb geführt. Es konzertiert seit 1985 regelmäßig im Gasteig und stand zwischen 2015 und 2022 unter der Leitung von Chefdirigent Waleri Gergijew.

Geschichte[Bearbeiten]

Das 1893 von dem Klavierfabrikantensohn Hofrat Franz Kaim zusammen mit dem Philharmonischen Chor München gegründete Orchester hieß zunächst Kaim-Orchester und anschließend Orchester des Münchener Konzertvereins, bevor es 1928 seinen heutigen Namen erhielt.

International bekannt wurde das Orchester erstmals unter der Leitung von Felix Weingartner von 1898 bis 1905. Das Orchester wirkte 1901 und 1910 bei Uraufführungen von Werken von Gustav Mahler (4. und 8. Sinfonie) unter Leitung des Komponisten mit. Wilhelm Furtwängler gab 1906 sein Debüt als Dirigent. Bruno Walter leitete 1911 die postume Uraufführung von Mahlers Lied von der Erde. Die Tradition des Orchesters, Werke von Anton Bruckner aufzuführen, geht auf den von 1908 bis 1914 erneut das Orchester leitenden Ferdinand Löwe zurück. So dirigierte etwa der 1920 bis 1938 als Generalmusikdirektor fungierende Siegmund von Hausegger zwei Brucknersinfonien bei deren Erstaufführung mit den Münchner Philharmonikern, die zur selben Zeit den heute gültigen Namen annahmen. Des Weiteren hatten Werke von Günter Bialas, Harald Genzmer und Luigi Nono ihre Uraufführung bei den Münchner Philharmonikern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Orchester mit der Aufführung der Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum von Felix Mendelssohn Bartholdy unter der Leitung von Eugen Jochum fortgeführt. 1967 wurde Rudolf Kempe Chefdirigent, unter seiner Leitung besuchte das Orchester die Sowjetunion und erzielte erstmals weltweit besondere Aufmerksamkeit. Von 1979 bis zu seinem Tod am 14.08.1996 prägte insbesondere Sergiu Celibidache das Bild des Orchesters entscheidend. Ihm folgte von 1999 bis 2004 James Levine als Chefdirigent.

Im Mai 2003 unterzeichnete Christian Thielemann einen 7-Jahres-Vertrag als neuer Generalmusikdirektor. Seine Amtszeit begann am 1. September 2004, der Vertrag wurde nicht verlängert, und Thielemann wechselte 2012 zur Sächsischen Staatskapelle Dresden. Seit der Saison 2012 war bis zu seinem Tod im Juli 2014 Lorin Maazel Chefdirigent. Von September 2015 bis März 2022 war Waleri Gergijew Chefdirigent des Orchesters.Nach seiner Entlassung sprangen Daniele Gatti, Klaus Mäkelä und Krzysztof Urbański sowie Tugan Sochijew als Gastdirigenten ein.

Am 01.02.2023 wurde der 34-Jährige Lahav Shani zum Chefdirigenten ab der Saison 2026/27 berufen. Er ist der jüngste Chefdirigent seit über 100 Jahren in der Geschichte des Orchesters.

Quellen[Bearbeiten]