Paramoudra

Aus Twilight-Line Medien

Unter dem Begriff Paramoudra wird in der Literatur eine besondere morphologische Erscheinungsform von Feuersteinknollen kontrovers diskutiert.

Namen[Bearbeiten]

Der Name „Paramoudra“ geht auf William Buckland (1817) zurück, der als Erster Feuersteine dieses Typus beschrieb, die er in Nordirland fand. Das Wort ist dem Irischen entlehnt. Eine von mehreren Interpretationen zur Bedeutung dieses Begriffes sagt, dass irische Steinbrucharbeiter sich einst selbst so bezeichnet haben, eine andere Erklärung verweist auf den Wortstamm padhramoudras, was sich als „garstiger Ire“ übersetzen lässt. Diese Interpretationen lassen vermuten, dass Buckland den Namen „Paramoudra“ wählte, weil die Feuersteine schon ihm Rätsel aufgaben, die bis heute noch nicht abschließend gelöst sind. Eine weitere Deutung führt den Begriff auf pair of murderer zurück, was so viel bedeutet wie „Mörderstein“, eine Bezeichnung, die Raum für Spekulationen über die einstige Verwendung dieser Steine bietet.

Feuersteine aus der Oberen Kreide und dem Danium Nordwesteuropas enthalten oft große, verhältnismäßig geradlinig verlaufende, mehr oder minder zylindrische, zu beiden Seiten offene Hohlräume. Derartige Steine treten in unterschiedlichen Größen auf. Die kleineren werden im Volksmund oft als „Hühnergötter“ bezeichnet, die größeren – die eigentlichen Paramoudras – in Norddeutschland als „Saßnitzer Blumentöpfe“. Letztere Bezeichnung geht darauf zurück, dass diese durchaus ein Gewicht von 200 kg und mehr erreichenden durchlöcherten Feuersteine auf Rügen gern als Blumenkübel verwendet wurden, die auch heute noch vereinzelt dort anzutreffen sind.