Periadriatische Naht

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Die Periadriatische Naht (auch Periadriatisches Lineament, Alpin-dinarische Grenzstörung oder Alpin-dinarische Narbe) ist mit einer Gesamtlänge von 700 km die bedeutendste tektonische Störungslinie der Alpen. Ihr Name rührt daher, dass sie in einem weit ausholenden Bogen ungefähr parallel zur Küstenlinie des Adriatischen Meeres verläuft. Sie durchzieht jedoch einen weit größeren Teil der Alpen. Annähernd M-förmig erstreckt sie sich südlich des Alpenhauptkamms zwischen Turin im Westen und Slowenien bzw. Südungarn im Osten und trennt das Südalpin vom Deckensystem des nördlichen Alpenbogens (vgl. Geologische Großeinheiten der Alpen).

Entstehung[Bearbeiten]

Die Schollen verschoben sich entlang dieser Störungslinie sowohl horizontal als auch vertikal. So sind die ostalpinen Decken gegenüber dem Südalpin an manchen Stellen um mehrere Kilometer angehoben worden, womit nördlich das Kristallin an die Oberfläche kam, während südlich der Linie Sedimentite vorherrschen, die von den tektonischen Ereignissen und Metamorphosen weitgehend unberührt blieben, welche die Ost- und Westalpen gegen Ende des Erdmittelalters (vor ca. 100 Mio. Jahren) erfassten. Es wird angenommen, dass sich die Südalpen gegenüber dem ursprünglichen Entstehungsraum um etwa 50 bis 100 km nach Westen verschoben haben.

Quellen[Bearbeiten]