Polarität (Chemie)

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Polarität bezeichnet in der Chemie die Bildung getrennter Ladungsschwerpunkte in Atomgruppen aufgrund von Ladungsverschiebungen; dadurch sind die Atomgruppen nicht mehr elektrisch neutral.

Das elektrische Dipolmoment ist ein Maß für die Polarität eines Moleküls und bestimmt die Löslichkeit eines Stoffs oder seine Fähigkeit, als Lösungsmittel zu wirken:

  • Polare Stoffe sind in der Regel in polaren Lösungsmitteln gut löslich, in unpolaren aber schlecht.
  • Umgekehrt sind unpolare Stoffe in unpolaren Lösungsmitteln (z. B. in Hexan) oder anderen flüssigen Kohlenwasserstoffen („Benzin“) gut, in polaren aber schlecht löslich.

Ein Lehrsatz der mittelalterlichen Alchemie war: „Similia similibus solvuntur“ (lat.: „Ähnliches löst sich in Ähnlichem“).

Aufgrund ihrer Ionenstruktur sind viele Salze im polaren Lösungsmittel Wasser gut löslich, unpolare Stoffe wie Fette oder Wachse dagegen nicht. Auch viele Aroma- und Duftstoffe sind in Wasser nicht, in Öl oder in Ethanol aber gut löslich. Alkohol ist daher in vielen fettarmen Lebensmitteln als Zutat aufgeführt.

Quellen[Bearbeiten]

  • Charles E. Mortimer, Ulrich Müller: Chemie Das Basiswissen der Chemie. 13., vollständig überarbeitete Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York 2019, ISBN 978-3-13-242274-2, S. 211, doi:10.1055/b-006-163279 (englisch: Chemistry.).