Protowissenschaft

Aus Twilight-Line Medien

Protowissenschaft ist ein 1970 vom Wissenschaftshistoriker Thomas Samuel Kuhn eingeführter Begriff, mit dem er Lehren bezeichnet, die sich in einem vorwissenschaftlichen Stadium befinden und noch nicht zu einer reifen Wissenschaft entwickelt haben. Obwohl sie noch viele Eigenschaften mit Pseudowissenschaften gemein haben können und auch oft von einem Kordon aus solchen umgeben sind, besitzen sie das Potenzial, sich zu wissenschaftlich anerkannten Theorien zu entwickeln. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass sie sich als Irrtümer herausstellen.

Protowissenschaften nach Kuhn[Bearbeiten]

Nach Kuhn ist der Hauptunterschied zwischen Protowissenschaft und anerkannter Wissenschaft das fehlende allgemein akzeptierte Paradigma, ein Rahmen, der die Normalwissenschaft ermöglicht: Das Lösen von Forschungsproblemen (Rätsellösen). Gerade dieses Rätsellösen ist für Kuhn eine wesentliche Eigenschaft der Wissenschaften.

Eine Protowissenschaft erreicht den Status einer anerkannten Wissenschaft, wenn sie Normalwissenschaft ermöglicht. Da die Wissenschaft ihre Arbeitsweise oft dem zu studierenden Phänomen anpassen muss, sind die entstehenden Hypothesen vage und die Methodik erst in einer Entwicklung begriffen.