Satrap

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Satrap (altpers. xšaçapāvān, gelesen wie chschazapawan, „Schützer der Herrschaft“; gr. satrápes) war im antiken Perserreich der Titel des Statthalters eines Verwaltungsgebiets. Satrapen hatten eine politisch-administrative und militärische Leitungsfunktion, entsprechend einem heutigen Gouverneur.

Begriff[Bearbeiten]

Der Begriff des Satrapen (altpersisch xšaça-pā-vān-) wird auf der Inschrift von Dareios I. in Bisotun zweimal überliefert. Darin werden der Satrap von Baktrien und der Satrap von Arachosien von Dareios I. im Kampf gegen die Rebellen aufgeboten. Die Bedeutung einer Satrapie ist in den Primärquellen der Achämeniden nicht nachgewiesen. Das altpersische Wort für Satrap setzt sich zusammen aus dem Substantiv xšaça-, dem Verb pā- und dem Suffix vān-. Es wird mit „Schützer des Reichs“ oder „Schützer der Herrschaft“ übersetzt.

Der griechische Begriff satrápes ist von Herodot in den Historien überliefert. Dort kann es sowohl das Amt des Satrapen als auch das Herrschaftsgebiet bezeichnen.

Von Alexander dem Großen und im Seleukidenreich wurde dieser Begriff und die Funktion auf die reine zivile Verwaltungstätigkeit reduziert, also ohne die militärischen Aufgaben, die stattdessen einem Strategen (strategos) übertragen wurden. Satrapen sind auch bei den Parthern bezeugt, die damit anscheinend Verwaltungsstrukturen der Seleukiden fortsetzten, sowie unter den Sassaniden. Weiter östlich sind sie auch bei den zwischen ca. 35 und 415 im Westen Indiens herrschenden Indo-Skythen belegt, die hier anscheinend auf griechische Verwaltungsstrukturen (zumindest in der Wortwahl) zurückgriffen.

Auch in deutschen Grabinschriften der Frühen Neuzeit wurde der Begriff Satrap in Bezug auf die Verwaltungstätigkeit von Juristen benutzt, z. B. in Trier in einer Grabinschrift für den Juristen Jakob Meelbaum de Castelberg (1598–1671), dessen Sohn „Satrap von St. Maximin“ war.

Quellen[Bearbeiten]

  • Bruno Jacobs: Die Satrapienverwaltung im Perserreich zur Zeit Darius’ III. (= Tübinger Atlas des Vorderen Orients. Beihefte. Reihe B: Geisteswissenschaften. Nr. 87). Reichert, Wiesbaden 1994, ISBN 3-88226-818-2 (Zugleich: Basel, Univ., Habil.-Schr., 1992).