South Manchester Railroad

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Die South Manchester Railroad (auch bekannt als Cheney Railroad oder Cheney’s Goat) war die Betreibergesellschaft einer kurzen Eisenbahnstrecke in Manchester, Connecticut. Sie war von 1869 bis in die 1980er Jahre in Betrieb.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Eisenbahngesellschaft wurde am 30.05.1866 gegründet, und ihre Bahnstrecke wurde drei Jahre später von den Gebrüdern Cheney fertiggestellt, die damals für ihren Erfolg in der Seidenindustrie bekannt waren. Es gab eine 3,109 km lange Strecke und 2,123 km lange Neben- und Abstellgleise. Es war damals die einzige Eisenbahn in den USA, deren Besitzer eine Familie und nicht eine Gesellschaft war.

Sie wurde zum Transport von Seidenprodukten von der Seidenspinnerei und -weberei in Manchester zu anderen Gebäuden des Unternehmens in Hartford, Connecticut genutzt. Einige Arbeiter nutzten sie auch für eine geringe Gebühr, um zu ihrem Arbeitsplatz zu fahren, aber die meisten wohnten in Häusern auf dem Gelände.

Im Jahr 1914 wurde eine innovative Vorrichtung zur automatischen Vermeidung von Zusammenstößen erfolgreich getestet, nachdem Präsident Mollen einen Preis dafür ausgeschrieben hatte, eine solche zu entwickeln. Dazu wurden die beiden Schienen des Gleises verkabelt und ein batteriegespeistes System auf der Lokomotive installiert, das das Hauptventil schloss und die Luftdruckbremsen anlegte, wenn die Achsen eines anderen Schienenfahrzeugs einen Kurzschluss zwischen den Schienen erzeugten.

Die Bahngesellschaft bot ihre Dienstleistungen nicht nur den Angestellten von Cheney an. Sie wurde auch von Studenten genutzt, die vom Südende zur Hartford Public High School fuhren, bevor die Manchester High School 1904 gebaut wurde. Theatergäste fuhren damit zur Cheney Hall und Geschäftsleute zu den dort veranstalteten Seiden-Shows. An Sonntagen brachte der Zug Kirchgänger zur katholischen Kirche am Nordende und der Fahrplan für die Rückfahrt wurde jeweils auf die Zeit abgestimmt, die der Priester für seine Messe brauchte. Bei besonderen Veranstaltungen nutzten bis zu 3500 Fahrgäste pro Tag den Zug, und zahlten jeweils 10 Cent pro Fahrt. Die Bahn transportierte außerdem Kohle zu den am Südende gelegenen Papierfabriken und landwirtschaftliche Produkte von Süden nach Norden.

Während der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren begannen die Gebrüder Cheney, einen Großteil ihres Anlagevermögens zu verkaufen. Die Eisenbahn war ein Teil dieser Liquidation.

Anfangs gab es unbeschrankte Bahnübergänge über die Center Street und Hilliard Street. Später wurden wegen Sicherheitsbedenken der Anwohner hölzerne Trestle-Brücken über diese Straßen gebaut. Der Bahnübergang an der Woodland Street blieb aber nach wie vor auf dem Straßenniveau. Der letzte Personentransport fand 1933 statt, aber der Güterverkehr bestand noch bis in die 1980er Jahre.