St. Moritz (Halberstadt)

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St. Moritz (auch Moritzkirche) ist eine evangelische Kirche in Halberstadt. Sie wird von der evangelischen Kirchengemeinde Halberstadt in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland genutzt.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Kirche beherbergte das Kollegiatstift SS. Bonifatii et Mauritii. Das Stift entstand zunächst im Jahre 1034 mit dem Patrozinium des heiligen Bonifatius außerhalb der Stadt im Dorf Boßleben. 1237/38 wurde das Stift in die Stadt an die bereits seit vor 1134 bestehende Kirche St. Moritz verlegt. Die Propstei über das Stift lag beim Domkapitel Halberstadt. Als 1540 die Stadt Halberstadt die Reformation annahm, wurde die Kirche über Jahrhunderte als Simultankirche genutzt. Das Kollegiatstift wurde im Jahr 1810 von den Behörden des Königreichs Westphalen aufgehoben. Seitdem nutzt nur noch die evangelische Kirchengemeinde die Kirche.

Baugeschichte[Bearbeiten]

Vom romanischen Gründungsbau stammt der Westbau, der in der Art sächsischer Querriegel schmucklos und ohne Zugang ist. Die rundbogigen Arkaden des Mittelschiffs auf schweren Rechteckpfeilern gehören ebenfalls dazu. Im Übrigen wurde das Bauwerk nach 1238 einheitlich neu errichtet als flachgedeckte Basilika mit Querhaus, ausgeschiedener Vierung und längsrechteckigem Chor. In dieser Bauphase wurde ebenfalls ein Kreuzgang angelegt, der jedoch 1810 abgebrochen wurde.

Im 19. Jahrhundert wurden weitere Restaurierungen durchgeführt, bei denen 1843 die drei östliche Chorfenster durch zwei große Öffnungen ersetzt und 1886 das Querschiff neu gebaut wurde. In den Jahren 1975–1982 wurde eine umfangreiche Restaurierung des gesamten Bauwerks, finanziert aus einem Kirchenbauprogramm in der DDR, durchgeführt und die Raumfassung von 1886 in reduzierter Form wiederhergestellt.

Quellen[Bearbeiten]

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt I. Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2002