Studienseminar

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Ein Studienseminar ist eine Einrichtung, an der angehende Lehrer in Deutschland ihre zweite Phase der Lehrerausbildung bzw. den Vorbereitungsdienst absolvieren. Sie werden Referendare oder Lehramtsanwärter genannt. Im Bundesland Hessen wurde aus Gründen der gendergerechten Sprache der Begriff „Lehrkraft im Vorbereitungsdienst (LiV)“ eingeführt. In Sachsen heißen die entsprechenden Lehreinrichtungen schlicht Ausbildungsstätten, in Nordrhein-Westfalen seit 2011 Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL).

Für die ehemalige Ausbildung von Volksschullehrern siehe Lehrerseminar.

Ziele[Bearbeiten]

Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Schulform und Bundesland 12 bis 24 Monate. Ziel der Ausbildung ist es, auf der Grundlage eines wissenschaftlichen Hochschulstudiums eine professionelle Handlungs- und Reflexionsfähigkeit als Lehrerin oder Lehrer aufzubauen. Dabei verfolgt die Ausbildung vielfach das Leitbild eines „reflektierenden Praktikers“ (Donald Schön). Reflexions- und Handlungskompetenz schließen eine Reihe von Teilkompetenzen ein, die den Lehramtsanwärter befähigen, die beruflichen Anforderungen in folgenden berufsspezifischen Funktionen gemäß dem Leitbild der KMK (Bremer Erklärung 2000) sachgemäß und verantwortlich wahrzunehmen: Unterrichten, Erziehen, Diagnostizieren und Fördern, Beraten, Leistung messen und beurteilen, Organisieren und Verwalten, Evaluieren, Innovieren und Kooperieren. In vielen Bundesländern richtet sich die Ausbildung nach vorgegebenen Kompetenzen und Standards, die im Verlauf des Vorbereitungsdienstes erworben und nachgewiesen werden sollen.