Tauben

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Die Tauben (Columbidae) sind eine artenreiche Familie der Vögel. Sie sind die einzige Familie der Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes). Eine männliche Taube heißt Tauberich, Täuberich, Tauber oder auch Täuber. Eine weibliche Taube wird manchmal auch Täubin genannt. Die Arten der Familie haben einen recht einheitlichen Körperbau mit kräftigem Rumpf und relativ kleinem Kopf, der beim Laufen in charakteristischer Weise vor und scheinbar zurück bewegt wird: Er wird nach jedem Schritt „nachgeholt“, so dass das Bild auf der Netzhaut bis dahin ruht – ein Stellreflex. Bei den meisten Arten ist das Gefieder grau, graublau oder braun gefärbt. Einige Arten, die meist zu den Fruchttauben gehören, haben ein sehr farbenprächtiges Gefieder.

Tauben ernähren sich überwiegend von pflanzlicher Nahrung, die von den meisten Arten unzerteilt verschluckt wird. Im Gegensatz zu den meisten Vögeln heben Tauben den Kopf beim Trinken nicht an – das wäre sonst das übliche „Schöpftrinken“ –, sondern sie saugen das Wasser auf: „Saugtrinken“. Die Nester der Tauben sind meist sehr einfache Gebilde. Das Gelege besteht aus einem bis zwei Eiern. Zu den Besonderheiten der Taubenvögel zählt die Bildung der sogenannten Kropfmilch, mit der die Jungvögel ernährt werden. Die Nestlinge wachsen sehr schnell heran, bei vielen Arten sind sie bereits nach zwei Wochen flügge. Die Familie umfasst etwa 42 Gattungen und mehr als 300 Arten, die größte Artenvielfalt besteht im Bereich von Südasien bis Australien. In der Paläarktis kommen 29 Arten vor, davon fünf in Mitteleuropa.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die kleinsten Tauben sind etwa so groß wie eine Lerche, die größten Arten erreichen die Größe eines Haushuhns. Tauben sind kräftig gebaut und meist auffallend kleinköpfig. Der Schnabel hat nur in der distalen Hälfte eine Hornscheide. Die basale Hälfte wird von einer weichen, basisnah geschwollenen Haut bedeckt, unter der sich die schlitzförmigen Nasenlöcher befinden. Der Tarsometatarsus ist mehr oder weniger ausgedehnt befiedert. Der unbefiederte Teil des Tarsometatarsus ist vorn meist durch eine Reihe tafelförmiger Schuppen bedeckt und im Übrigen fein beschildert oder mehr oder weniger nackt. Der Fuß ist als Sitzfuß ausgebildet und anisodactyl, drei Zehen weisen nach vorn, eine nach hinten.

Das Deckgefieder ist recht dicht, die Federfahnen haben basal und seitlich dunige Bereiche, Pelzdunen fehlen. Das Gefieder wirkt beim lebenden Vogel durch die starke Puderbildung wachsartig bereift. Das Großgefieder besteht aus 11 Handschwingen, 12 bis 18 Armschwingen und meist 12 bis 14 Steuerfedern. Der Schwanz ist gerade abgeschnitten bis stark keilförmig. Die Geschlechter unterscheiden sich in der Regel nur geringfügig.

Alle Tauben haben rudimentäre Blinddärme und einen großen, zweiteiligen Kropf. In diesem wird nicht nur Nahrung gespeichert, sondern auch die sogenannte Kropfmilch zur Fütterung der Nestlinge gebildet. Diese Kropfmilch entsteht durch die kontinuierliche Neubildung und Ablösung von Epithelzellen im Kropf. Die äußerst nahrhafte Flüssigkeit wird von beiden Geschlechtern erzeugt. Bei der Haustaube setzt sie sich zu 64 bis 82% aus Wasser, zu 7 bis 13 % aus Fett und fettähnlichen Stoffen, zu 10 bis 19% aus Eiweiß, zu 1,6% aus Mineral- und Wirkstoffen wie Vitamin A und B-Komplexen zusammen.

Systematik[Bearbeiten]