Ugarit

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Ugarit (heute رأس شمرة Ra's Schamra, Raʾs Šamra) war eine seit etwa 2400 v. Chr. keilschriftlich bezeugte Stadt im Nordwesten des heutigen Syrien und während der Bronzezeit ein wichtiges Handels- und Kulturzentrum. Spätestens ab dem 14. Jahrhundert v. Chr. war Ugarit Hauptstadt eines gleichnamigen Königreichs in Nordsyrien, das nördlich an Amurru angrenzte. 1928 wurde es bei dem modernen Ort Ras Schamra nahe der Küste, etwa 11 km nördlich von Latakia, zufällig wiederentdeckt. 1929 begannen französische Archäologen unter der Leitung von Claude Frédéric-Armand Schaeffer (1898–1982) mit systematischen Ausgrabungen, bei denen historisch bedeutsame Funde zu Tage kamen.

Zum Königreich Ugarit, das ab der Amarna-Zeit gut bezeugt ist, gehörten mindestens vier Häfen an der etwa 50 km langen Küstenlinie, darunter der Hafen Minet el-Beida zwei Kilometer westlich der Hauptstadt und die Nebenresidenz Ras Ibn Hani fünf Kilometer südwestlich. Im Landesinneren gab es dicht bewaldete Berge und fruchtbare Ebenen. Einige wichtige Handelswege führten durch das Territorium Ugarits.