Vorgeschichte (Ägypten)

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Als Vorgeschichtliche Epoche bezeichnen Ägyptologie und Archäologie den Zeitraum innerhalb der Geschichte Ägyptens vor der eigentlichen Prädynastik von der Altsteinzeit bis zum Beginn der Badari-Kultur. Nach Ägyptologen wie Stan Hendrickx ist die Abgrenzung zwischen Vorgeschichte und Prädynastik sowie deren Aufteilung problematisch, da der Begriff „Prädynastik“ zwar die komplette Vorgeschichte vor der Staatsbildung abdecken müsste, in der ägyptologischen Praxis aber deutlich enger gefasst wird.

Pleistozän[Bearbeiten]

Für die Jäger und Sammler im Pleistozän zeichnete sich das Ende ihrer bisherigen Lebensweise ab, als vor etwa 25.000 Jahren das Klima trockener wurde und sich das Grasland in eine trockene Wüstenlandschaft verwandelte. Die regelmäßigen Überflutungen des Nils ergaben eine fruchtbare Landschaft, die die Ansiedlung von Menschen förderte.

Die meisten spätpaläolithischen Fundorte im Niltal sind klein, zeigen aber Anzeichen für wiederholte saisonale Nutzung. In den Sümpfen und Wiesen am Nil, der damals viel kleiner war als heute, mit einem Flussbett, das etwa 15 m höher lag, wurden Nahrungspflanzen gesammelt. Besonders die stärkereichen Rhizome von Nussgras (Cyperus rotundus), einem Sauergras, wurde als Nahrungsmittel genutzt. Außerdem jagten die Bewohner in den Dünen und fischten im Fluss.

Bei den Ausgrabungen des amerikanischen Archäologen Fred Wendorf in den 1970er Jahren im Wadi Kubbaniya wurden über 100.000 Fischknochen gefunden, bei denen es sich vor allem um Welse handelte. Unter den Vögeln herrschten Wasservögel wie Enten und Gänse vor. Außerdem verzehrte man Flusspferde, Wildesel, Hasen, Auerochsen, Gazellen und Schalentiere wie Flussperlmuscheln. Im Delta wurde vermutlich bereits wilde Gerste gesammelt.

Quellen[Bearbeiten]

  • Kathryn A. Bard: Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. Routledge, London 1999, ISBN 0-415-18589-0, S. xxvii.