Wandelflugzeug

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Wandelflugzeug (Convertiplane für convertible plane) ist die Bezeichnung für ein senkrecht start- und landefähiges Luftfahrzeug, das in der Lage ist, während des Fluges die Flugmodi (Flugzustände) zu wechseln. Als für ein Wandelflugzeug relevante Flugzustände werden der Schwebeflug im Hubschrauber-Modus, die anschließende Transition zum Horizontalflug und der Horizontalflug als Starrflügelflugzeug angesehen.

Bis 2012 hat jedoch noch kein Baumuster die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit gegenüber konventionellen Hubschraubern nachgewiesen. So muss die Fähigkeit zu senkrechtem Start und Landung (VTOL) zusammen mit der größeren Geschwindigkeit und Reichweite eines Wandelflugzeugs die wirtschaftlichen Nachteile des höheren Treibstoffverbrauchs, höherer Anschaffungskosten und erhöhter Lärmemission aufwiegen. Derzeit wird lediglich im militärischen Bereich die Bell-Boeing V-22 vorwiegend als Kampfzonentransporter eingesetzt und bewährt sich im Einsatz.

Mit der Ende 2017 zum ersten Mal geflogenen Bell V-280 befindet sich ein weiteres militärisches Wandelflugzeug in der Erprobung. Die Entwicklung findet im Rahmen des Programms Future Vertical Lift (FVL) der US Army statt. Im zivilen Sektor befindet sich die ursprünglich von Bell Boeing konzipierte und 1996 öffentlich vorgestellte Leonardo AW609 in der Erprobung. Die Serienfertigung soll 2020 anlaufen.

Einen starken Aufschwung erfuhr das Konzept des Wandelflugzeugs seit dem Beginn der 2000er Jahre durch eine Vielzahl von Entwicklungen autonomer Flugtaxis, die vorwiegend im innerstädtischen Personentransport, entsprechend dem Konzept der Urban Air Mobility eingesetzt werden sollen. Zu nennen sind hier beispielsweise Bell Nexus, Lilium Jet und Zeva Aero.