Wasserjagdspinne

Aus Twilight-Line Medien

Die Wasserjagdspinne oder Fischerspinne (Ancylometes bogotensis) ist eine Spinne aus der Familie der Kammspinnen (Ctenidae). Sie kommt in Mittel- und Südamerika vor und nimmt dort nach bisherigen Kenntnissen vor allem die Wasservegetation in Schwarz- und Weißwasserflüssen als Habitat (Lebensraum) an. Die überwiegend braun gefärbte Art zählt wie alle der Gattung Ancylometes zu den größeren Echten Webspinnen (Araneomorphae).

Mit anderen Vertretern der Gattung teilt die Wasserjagdspinne ihre semiaquatische Lebensweise und ist dank ihrer hydrophoben (wasserabweisenden) Cuticula (Außenhaut des Exoskeletts bzw. Außenpanzers) und des dichten Kleids aus Setae (chitinisierte Haare) in der Lage, sich sowohl auf der Wasseroberfläche als auch unter Wasser fortzubewegen. Die Setae lassen die Spinne hydrophob (wasserabweisend) werden, sodass diese – sofern in Wasser befindlich – nicht nass wird. Unter Wasser wird die Atmung durch Luftvorräte ermöglicht, die zwischen den Setae gespeichert werden. Durch diese Eigenschaften erhält die Art eine gewisse Bedeutung als Forschungsobjekt.

Der Beuteerwerb der Wasserjagdspinne findet ebenfalls sowohl auf als auch unter Wasser statt. Dabei erbeutet die Art als opportunistischer Räuber sowohl verschiedene Gliederfüßer als auch kleinere Wirbeltiere. Ein Spinnennetz kommt wie bei allen Kammspinnen während der Jagd nicht zum Einsatz, stattdessen erlegt sie Beutetiere als freilaufender Lauerjäger. Der Paarung geht wie bei Wolfspinnenartigen (Lycosoidea) üblich eine ausgeprägte Balz voraus. Ein begattetes Weibchen betreibt – ebenfalls für die Überfamilie typisch – Brutpflege und trägt seinen Eikokon mit sich rum. Kurz vor dem Schlupf fertigt es ein Brutgespinst, in dem es den Eikokon deponiert und diesen sich selbst überlässt. Die frisch geschlüpften Jungtiere verbleiben anfangs in dem Gespinst, ehe diese sich trennen und über mehrere Fresshäute (Häutungsstadien) heranwachsen.

Systematik[Bearbeiten]