Wechselwirkende Galaxien

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Wechselwirkende Galaxien sind Galaxien, die sich gegenseitig beeinflussen und damit ihre inneren Aktivitäten.

„Sofern ihre inneren Gleichgewichte durch gleichmäßige Rotationen zustande kommen, werden durch die Wechselwirkungen ihre Balancen gestört.“

Zu Wechselwirkungen kommt es bei Begegnungen zweier oder mehrerer Galaxien. Daraus ergeben sich entweder Galaxienverschmelzungen oder besondere Formationen und Neukonstellationen der beteiligten Sterneninseln.

Verschmelzungen von Galaxien, besonders von Protogalaxien, finden bevorzugt in dichten Regionen des Universums bei langsamen Relativgeschwindigkeiten zueinander statt. Bei schnelleren Kollisionsgeschwindigkeiten durchdringen und durchqueren sich die Einheiten. In manchen Fällen treiben Galaxien in geringem Abstand aneinander vorbei. Elliptische Galaxien sind meistens die Verschmelzungsprodukte von Scheibengalaxien, insbesondere von Spiralgalaxien.

Heute finden sich nur noch etwa eine bis zwei von hundert Galaxien im direkten Prozess einer Verschmelzung. Es deutet Vieles darauf hin, dass in der Zeit etwa eine Milliarde Jahre nach dem Urknall die damals häufigen Zwerggalaxien vielfach miteinander verschmolzen.

Die kosmologische Hierarchie[Bearbeiten]

Die inhaltliche Struktur des Kosmos hat sich nach heutigen Erkenntnissen hierarchisch entwickelt; vom Kleinen zum Großen. Demnach haben sich zuerst Galaxien, dann Galaxiengruppen, Galaxienhaufen und Galaxiensuperhaufen gebildet. Galaxienhaufen und -superhaufen sind heute dabei, sich noch deutlicher auszubilden. Diese Entwicklung wechselwirkender Galaxien wird aufgrund ihrer Analogien zur biologischen Evolution von einigen Autoren auch als Galaktische Evolution bezeichnet.

Der Ausgangsstoff aller Sterne und Galaxien ist interstellares Gas. Dieses Gas bildet zunächst Protogalaxien. Protogalaxien sind Vorformen von Galaxien, und sie haben noch kaum Sterne gebildet. In jungen Galaxienhaufen befindet sich der größte Teil des Gases in unregelmäßigen Ansammlungen zwischen den Galaxien des Haufens. Weit entwickelte Galaxienhaufen weisen dagegen eine gleichmäßige Verteilung des Gases auf; gleichförmig, symmetrisch und zum Zentrum des Haufens hin konzentriert. Ein Blick in ferne Galaxien, also in die Vergangenheit, reicht noch nicht aus, um die Situation eine Milliarde Jahre nach dem Urknall zu zeigen.

Trotzdem müssen sich damals in der kleinen Hierarchiestufe aus sehr vielen Zwerggalaxien schrittweise größere Galaxien gebildet haben. Diese größeren Galaxien waren oder sind dann, wie heute unser Milchstraßensystem, von mehreren Zwerggalaxien umgeben. Bei diesen Galaxiebildungen sind große Teile des ursprünglichen Gases als Überreste verblieben, ebenso zahlreiche schwache Galaxien. Man hat inzwischen viele solcher extrem schwachen Zwerggalaxien gefunden, die zwar sehr nah, aber am Nachthimmel kaum zu erkennen sind.

Zwerggalaxien haben in der Regel noch unregelmäßige Formen. Die erste Stufe von größeren Galaxien sind reine Balkengalaxien. Die Balken entstehen durch Gezeitenkräfte, genauer durch Unterschiede von Gravitationsimpulsen. Diese Formationen entwickeln sich dann zu immer ausgeprägteren Spiralen. Der Balken wird schließlich zum scheibenförmigen, elliptischen oder kugelförmigen Zentrum. Balken- und Spiralgalaxien rotieren. Ihre Form resultiert aus der Rotationsbewegung der Sterne. Die Rotationsbewegung besteht, weil die Galaxien aus turbulenten Gaswolken und/oder Zwerggalaxien entstanden sind. Die Geschwindigkeitsenergien dieser Bausteine haben sich dann zu gleichmäßiger Rotation vereinheitlicht.

Mithilfe von Computersimulationen konnte man aufzeigen, dass aus Vereinigungen zweier gasreicher Spiralgalaxien, des häufigsten Galaxietyps, typischerweise elliptische Galaxien hervorgehen. Die Sterne einer elliptischen Galaxie bewegen sich nicht nur in einer Ebene, wie bei Balken- und Spiralgalaxien. Sie haben elliptische und zufällig orientierte Umlaufbahnen. Die Form von elliptischen Galaxien kann grob damit erklärt werden, dass zwei scheibenförmige Objekte fast immer mit versetztem Winkel ihrer Ebenen zusammentreffen. Dadurch resultiert eine Galaxieform, die nicht mehr nur auf eine Ebene konzentriert ist.