Weißfäule

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Als Weißfäule (auch Korrosionsfäule) wird der Prozess des Ligninabbaus in holzigen Pflanzen durch Pilze bezeichnet. Diese Art der Holzfäule ist nur unter den Ständerpilzen der Klasse Agaricomycetes zu finden. Weißfäule ist der einzige bekannte Weg, auf dem Organismen Lignin und verwandte Verbindungen zersetzen, um sie für ihren Stoffwechsel zu verwenden. Makroskopische Symptome von Weißfäule sind vor allem die Weißfärbung des befallenen Holzes, seine Zerfaserung und ein damit einhergehender Verlust an Stabilität. Die für Weißfäule nötigen biochemischen Grundlagenprozesse – unter anderem die Produktion des Enzyms Laccase – traten wahrscheinlich das erste Mal gegen Ende des Karbons (vor rund 300 Millionen Jahren) auf. Gleichzeitig nahm die Ablagerung von Lignin in Form heutiger Steinkohle stark ab. Das Aufkommen von Weißfäule wird deshalb als eine Ursache für diesen Rückgang gesehen. Aus holzwirtschaftlicher Sicht sind Weißfäulepilze Schädlinge, weil sie zur Holzgewinnung geeignete Bäume schädigen und bereits gewonnenes Holz entwerten können.