West-östlicher Divan

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West-östlicher Divan (erschienen 1819, erweitert 1827) ist die umfangreichste Gedichtsammlung von Johann Wolfgang von Goethe. Sie wurde durch die Werke des persischen Dichters Hafis inspiriert. Durch die Aufnahme des Goethe- und Schiller-Archivs der Klassik-Sammlung Weimar im Jahr 2001 ist Goethes Reinschrift des Werkes Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes.

Allgemein[Bearbeiten]

Die Gedichtsammlung ist in zwölf Bücher eingeteilt. Ein hoher Anteil der Gedichte geht auf Goethes Briefwechsel mit Marianne von Willemer zurück, von der auch einige Gedichte des Divan stammen („West, um deine feuchten Flügel, Ach wie sehr ich dich beneide …“).

1814 las Goethe den von dem Orientalisten Joseph von Hammer-Purgstall 1812 ins Deutsche übersetzten Dīwān des Hafis’.

Anders als der Dichter Rudyard Kipling („Ost ist Ost, West ist West, sie werden nie zueinander kommen“) begegnet das lyrische Ich bei Goethe dieser persischen Dichtung mit Gelassenheit und betrachtet sie als gleichberechtigt:

Wer sich selbst und andre kennt Wird auch hier erkennen: Orient und Occident Sind nicht mehr zu trennen.

Weiter heißt es:

Und mag die ganze Welt versinken, Hafis, mit dir, mit dir allein Will ich wetteifern! Lust und Pein Sei uns, den Zwillingen, gemein! Wie du zu lieben und zu trinken, Das soll mein Stolz, mein Leben sein.