Wimborne Minster (ehemalige Abteikirche)

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Die ehemalige Abtei- und Kollegiatkirche von Wimborne Minster in der gleichnamigen südenglischen Stadt ist der hl. Cuthburga, der Schwester von Ine, König von Wessex, geweiht.

Lage[Bearbeiten]

Die ehemalige Abteikirche liegt ca. 200 m südlich des heutigen Ortszentrums, welches sich westlich des River Allen befindet.

Geschichte[Bearbeiten]

Die heutige Kirche steht wahrscheinlich an der gleichen Stelle wie die Abteikirche des von Cuthburga um das Jahr 705 hier gegründeten Benediktinerinnenklosters. Etwa 15 Jahre später trat die später heiliggesprochene Walpurga, die Tochter einer wohlhabenden (vielleicht sogar königlichen Familie), in das Kloster ein und blieb hier 26 Jahre lang, bis sie ihrem Onkel, dem hl. Bonifatius, und ihren Brüdern Wunibald und Willibald auf Missionsreise nach Süddeutschland folgte. Bereits um das Jahr 735 war die hl. Lioba, die etwa gleichzeitig im Kloster von Wimborne erzogen worden war, nach Deutschland aufgebrochen. Im 8. Jahrhundert wurde dem Damen- auch ein Männerkloster hinzugefügt. Im Jahr 871 ließ Alfred der Große, der König von Wessex, seinen verstorbenen Bruder Ethelred in der Abtei beisetzen – die Grabstätte ist allerdings verschollen.

Im Jahr 1013 zerstörten die dänischen Wikinger Teile der Abteigebäude, doch bereits 30 Jahre später gründete Edward der Bekenner hier eine Klosterschule, die auch nichtklösterlichen Studierenden offenstand. Nach der normannischen Eroberung Englands im Jahre 1066 hatten die neuen Herren großen Bedarf an geschulten Rechts- und Verwaltungsfachleuten; sie waren es auch, die zwischen 1120 und 1180 eine Vergrößerung der Abteigebäude und einen Neubau der Kirche in Angriff nahmen. Durch eine Urkunde des Jahres 1318 nahm König Edward II. die Abtei von Wimborne von jeglicher Unterordnung unter eine bischöfliche Rechtsprechung aus. Ende des 15. Jahrhunderts (1496) stiftete Lady Margaret Beaufort, die Mutter Heinrichs VII., im Wimborne eine Schule und eine Kapelle. Doch spätestens mit der Auflösung der englischen Klöster durch ihren Enkel Heinrich VIII. in den Jahren 1538–1541 war die Blütezeit der Abtei von Wimborne vorbei. Der Klosterschatz wurde beschlagnahmt, doch – anders als die meisten englischen Abteien – wurde Wimborne nicht völlig aufgelöst und so blieben die Gebäude erhalten. Ein königlicher Erlass Elisabeths I. aus dem Jahre 1562 bestimmte, dass Teile des von ihrem Vater beschlagnahmten Kirchenbesitzes wieder zurückgegeben werden mussten.