Zoogeographie

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Die Zoogeographie (ζῶον zṓon „Geschöpf, Tier“) ist die Teildisziplin der Biogeographie, die sich mit der Tierwelt, dem Gegenstand der biologischen Wissenschaft der Zoologie, beschäftigt. Ihre Arbeitsgebiete sind zum Beispiel die lokale Tierwelt, fachsprachlich Fauna genannt, geographischer Regionen wie Inseln, Gebirge oder Kontinente, die Evolution und raumzeitliche Veränderung (Dynamik) der Verbreitungsgebiete von einzelnen Tierarten, fachsprachlich deren Areal genannt, und deren jeweilige Wechselwirkung mit menschlichen Einflüssen. Obwohl es Geographen gibt, die fordern, es müsse eine geographisch orientierte Zoogeographie mit eigenständigen Methoden und Fragestellungen geben, deren Gegenstand die Landschaft sei (manchmal Geozoologie genannt) wird Zoogeographie in der Praxis fast ausschließlich von Biologen betrieben, deren Interesse vor allem den Tierarten selbst gilt. Wichtige Wechselwirkungen bestehen zur Tierökologie und zur Evolutionsbiologie.

Geschichte[Bearbeiten]

Zoogeographische Fragestellungen wurden erstmals eingehender untersucht im Zeitalter der Entdeckungen, als europäische Forschungsreisende fremde Kontinente bereisten und deren natürliche Ausstattung mit derjenigen ihrer Heimat systematisch verglichen. Eines der ersten Werke speziell zur Tiergeographie war die 1777 erschienene Specimen zoologiae geographicae, quadrupedum domicilia et migrationes sistens von Eberhard August Wilhelm von Zimmermann. Der Begriff „Zoogeographie“ wird erstmals in den 1820er Jahren verwendet. Die Forstwissenschaftler Theodor und Georg Ludwig Hartig sprachen 1836 von der Wissenschaft der Zoo-Geographie. Im 20. Jahrhundert unterschieden Forscher wie Gustaf de Lattin eine deskriptive (beschreibende) Zoogeographie und eine kausale Zoogeographie, wobei letztere in die ökologische und die historische Zoogeographie gegliedert werden kann.