Klabautermann: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Klabautermann''', auch Kalfatermann oder Klabattermann genannt, ist nach dem Aberglauben ein meist unsichtbarer Schiffsgeist oder [[Kobold]]. Er treibt gerne Schabernack, warnt aber auch den Kapitän vor Gefahren.
Der '''Klabautermann''', '''Kalfatermann''' oder '''Klabattermann''' (von niederd. ''klabastern''}} „poltern“, „lärmend umhergehen“ oder von ebenfalls niederdeutsch ''[[kalfatern]]'' „mit [[Pech (Stoff)|Pech]] und [[Werg]] abdichten“) ist im seemännischen [[Aberglauben]] ein Schiffsgeist oder [[Kobold]], der – meist unsichtbar – den [[Kapitän]] bei Gefahren warnt und gerne [[Streich|Schabernack]] treibt.


Die Legende des '''Klabautermanns''' kam in den Zeiten der Segelschifffahrt auf. Er "wohnt" im Laderaum wo er herumwerkelt oder auch gerne mit Brettern wirft, in anderen Erzählungen wohnt er unter der Ankerwinde. Wenn er sich an Deck begibt klettert er in der Takelage, sitzt auf dem [[Bugspriet]], dem [[Klüverbaum]] oder besteigt den Mast. Wenn er seine Unsichtbarkeit aufgibt, ist das ein schlechtes Zeichen und dem Schiff droht Gefahr.
== Geschichte ==
Die Figur des Klabautermannes ist verbunden mit der Segelschifffahrt. Er wohnt im Laderaum, wo er hämmert, nachstaut und mit Brettern wirft; nur manchmal wohnt er unter der Ankerwinde. Er kommt auch an Deck, steigt in den Mast, klettert in der [[Takelage]] und sitzt auf dem [[Bugspriet]] oder auf dem [[Klüverbaum]] von Segelschiffen. Wenn er sich auf dem Schiff blicken lässt, soll dies ein schlechtes Zeichen sein und die drohende Gefahr des Schiffsunterganges andeuten.


Auf vielen Schiffen wurde ein Huhn zur Abschreckung des '''Klabautermanns''' gehalten.
Der Klabautermann hilft im Schiffsbau beim Dichten des [[Schiffsdeck]]s. An Bord macht er sich durch Polter- und andere Geräusche bemerkbar. Man sagt: „Wenn er klopft, bleibt er, wenn er hobelt, geht er.“ Sein Aussehen gleicht dem eines Matrosen – mit Hammer und Pfeife, manchmal auch mit [[Seekiste]], mit roten Haaren und grünen Zähnen. Einige Seeleute behaupten, er verlässt das Schiff erst, wenn es untergeht; andere dagegen, er gehe gelegentlich von Bord, um das Eintreffen des Schiffes im Hause des Kapitäns anzukündigen.
Gemäß einem alten Seemannsbrauch gehört auf jedes Schiff ein Huhn zur Abschreckung des Klabautermanns.


Der wohl bekannteste '''Klabautermann''' ist wohl die Figur des ''Pumuckl'', der sich selbst als Nachfahre der Klabauter bezeichnet,  von [[Ellis Kaut]]. Aber auch [[Heinrich Heine]], [[Christian Morgenstern]] und [[Theodor Storm]] haben sich literarisch mit dem Klabautermann befasst.
Der Klabautermann fand Eingang in die [[Literatur]] durch [[Heinrich Heine]], [[Friedrich Gerstäcker]], [[Christian Morgenstern]] und [[Theodor Storm]]. Der Dichter und Schriftsteller [[Klabund]] erklärt sein Pseudonym als Zusammensetzung von „Klabautermann“ und „Vagabund“. Auch die Kinderfigur [[Pumuckl]] von [[Ellis Kaut]] ist ein „Nachfahre der Klabauter“.
 
Im Kartenspiel [[Doppelkopf/Sonderregeln#Klabautermann|Doppelkopf]] gibt es eine Spielvariante, bei der man einen Sonderpunkt erhält, wenn eine Partei mittels der Pik-Dame einen Pik-König der gegnerischen Partei fängt. Letzterer wird dann „Klabautermann“ genannt.


==Weiterführende Links==
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[[Kategorie:Paranormales]][[Kategorie:Geister, Poltergeister und andere Spukphänomene]][[Kategorie:Mythologie]]
[[Kategorie:Themenreihen]][[Kategorie:Mythologie]]

Aktuelle Version vom 4. Dezember 2023, 17:47 Uhr

Der Klabautermann, Kalfatermann oder Klabattermann (von niederd. klabastern}} „poltern“, „lärmend umhergehen“ oder von ebenfalls niederdeutsch kalfatern „mit Pech und Werg abdichten“) ist im seemännischen Aberglauben ein Schiffsgeist oder Kobold, der – meist unsichtbar – den Kapitän bei Gefahren warnt und gerne Schabernack treibt.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Figur des Klabautermannes ist verbunden mit der Segelschifffahrt. Er wohnt im Laderaum, wo er hämmert, nachstaut und mit Brettern wirft; nur manchmal wohnt er unter der Ankerwinde. Er kommt auch an Deck, steigt in den Mast, klettert in der Takelage und sitzt auf dem Bugspriet oder auf dem Klüverbaum von Segelschiffen. Wenn er sich auf dem Schiff blicken lässt, soll dies ein schlechtes Zeichen sein und die drohende Gefahr des Schiffsunterganges andeuten.

Der Klabautermann hilft im Schiffsbau beim Dichten des Schiffsdecks. An Bord macht er sich durch Polter- und andere Geräusche bemerkbar. Man sagt: „Wenn er klopft, bleibt er, wenn er hobelt, geht er.“ Sein Aussehen gleicht dem eines Matrosen – mit Hammer und Pfeife, manchmal auch mit Seekiste, mit roten Haaren und grünen Zähnen. Einige Seeleute behaupten, er verlässt das Schiff erst, wenn es untergeht; andere dagegen, er gehe gelegentlich von Bord, um das Eintreffen des Schiffes im Hause des Kapitäns anzukündigen. Gemäß einem alten Seemannsbrauch gehört auf jedes Schiff ein Huhn zur Abschreckung des Klabautermanns.

Der Klabautermann fand Eingang in die Literatur durch Heinrich Heine, Friedrich Gerstäcker, Christian Morgenstern und Theodor Storm. Der Dichter und Schriftsteller Klabund erklärt sein Pseudonym als Zusammensetzung von „Klabautermann“ und „Vagabund“. Auch die Kinderfigur Pumuckl von Ellis Kaut ist ein „Nachfahre der Klabauter“.

Im Kartenspiel Doppelkopf gibt es eine Spielvariante, bei der man einen Sonderpunkt erhält, wenn eine Partei mittels der Pik-Dame einen Pik-König der gegnerischen Partei fängt. Letzterer wird dann „Klabautermann“ genannt.

Weiterführende Links[Bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten]