Origenes

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Origenes (* 185 in Alexandria; † 253 oder 254 wahrscheinlich in Tyros) war ein christlicher Gelehrter und Theologe.

Er war der erste christliche Autor, der das Niveau zeitgenössischer antiker Philosophie und (bezogen auf die Bibel) philologischer Textkommentierung erreichte. Er geriet in einen Konflikt mit der Amtskirche. Jedoch riss die Wirkungsgeschichte seiner exegetischen und dogmatischen Schriften nicht ab, wenn sie auch als Folge der kirchenamtlichen Verurteilung schlecht erhalten sind. Origenes’ Biografie folgte den Stationen eines typischen Gelehrtenlebens mit Ausbildung, Reisen und selbständigem Schulbetrieb, unterschied sich aber auch davon durch die Rechtsunsicherheit, von der Origenes ebenso wie seine Mitchristen betroffen war.

Name[Bearbeiten]

Der alexandrinische Gelehrte hieß gr. Ōrigénēs / Hōrigénēs, „der von Horus Geborene“; sowohl die Schreibung mit als auch ohne aspirierten Anlaut kommt vor. Horus wurde mit Apollon gleichgesetzt; der griechisch-ägyptische Name Origenes entspricht damit dem häufigen Namen Apollonios. Auf die religiöse Prägung der Herkunftsfamilie erlaubt diese Namenswahl keine Schlüsse. Origenes hatte den Beinamen Adamantios, „der Diamantene.“ Hieronymus und Epiphanios interpretieren ihn als Auszeichnung für seine unermüdliche gelehrte Tätigkeit. Eusebius gebraucht Adamantios eher wie einen Familiennamen.

Quellen[Bearbeiten]

  • Gilles Dorival: Origène d’Alexandrie. In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques. Band 4, CNRS Éditions, Paris 2005, S. 807–842. ISBN 2-271-06386-8.