Shōgun

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'Shōgun, auch Schogun, (japanisch 将軍, vollständiger Titel 征夷大将軍 Seii Taishōgun, in etwa „Barbaren unterwerfender großer General“/„Generalissimus“) war vom 12. Jahrhundert bis 1867 ein japanischer Militärtitel für Anführer aus dem Kriegeradel der Samurai. Ursprünglich entsprach ein Shōgun ungefähr einem europäischen Herzog und wurde nur zeitweilig in Notfällen im Kampf gegen die Emishi auf diese mit besonderen Vollmachten versehene Position berufen. Minamoto Yoritomo gelang es dann nach dem Ende der Heian-Zeit, sich diesen Titel 1192 vom Kaiser erblich übertragen zu lassen.

Das Shōgunat bezeichnete zunächst nur den Haushalt, später auch den Verwaltungsapparat des Shōgun. Im Japanischen bezeichnete es sich selbst als kōgi (公儀, wörtlich „offizielle Angelegenheiten“, also „Zentralregierung“); ab dem 19. Jahrhundert wurde es als Abgrenzung vom zunehmend als souverän angesehenen Kaiserhof als bakufu (幕府, wörtlich „Zeltregierung“ im Sinne von „Militärregierung“) bezeichnet. Das bakufu blieb das dominierende politische Zentrum des Landes, bis es nach der Niederlage des Tokugawa-Shōgunats im Boshin-Krieg im Laufe der Meiji-Restauration 1868 mitsamt dem bis dahin bestehenden Ständestaat abgeschafft wurde.

Quellen[Bearbeiten]

  • Wolfgang Schwentker: Die Samurai. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-47988-X.