Stromgröße

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Unter einer Stromgröße (auch Bewegungsgröße, Flussgröße; flow) versteht man in der Wirtschaftsmathematik die innerhalb eines bestimmten Zeitraums in Geldeinheiten bewertete oder in physikalischen Einheiten gemessene Größe. Gegensatz ist die Bestandsgröße.

Allgemeines[Bearbeiten]

Den Unterschied und Zusammenhang zwischen Bestands- und Stromgröße hat der Ökonom Nicholas Gregory Mankiw am Beispiel der Badewanne erklärt. Die in der Wanne vorhandene Wassermenge ist die Bestandsgröße, das in die Wanne hineinfließende oder aus ihr abfließende Wasser ist eine Stromgröße. Daraus ergibt sich auch der Zusammenhang zwischen beiden Größen, denn Zu- und Abfluss verändern die Bestandsgröße.

Die Stromgröße unterscheidet sich von der Bestandsgröße durch die zeitliche Abgrenzung einer untersuchten Grundgesamtheit, wobei sich Stromgrößen auf einen eingegrenzten Zeitraum beziehen (etwa die Anzahl der Insolvenzen im gesamten Jahr 2010). Dagegen ist die Bestandsgröße auf einen konkreten Zeitpunkt (etwa die Einwohnerzahl Kölns zum 31. Dezember 2016) bezogen. Die Angabe des Zeitraums, für den es die Stromgröße zu ermitteln gilt, ist zwingend, denn beispielsweise zwischen dem Monatseinkommen und dem Jahreseinkommen eines Privathaushalts besteht ein großer Unterschied.

Stromgrößen unterliegen einer geringeren Zufallswahrscheinlichkeit als Bestandsgrößen. Die zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelten Bestandsgrößen können durch Ereignisse beeinflusst sein, die bis zum Stichtag eintreten. Diese Zufallswahrscheinlichkeit nimmt bei Stromgrößen ab, je größer der Erhebungszeitraum gewählt wird.

Quellen[Bearbeiten]

  • Jürgen Kopf, Elemente volkswirtschaftlicher Forschung und Lehre: Festschrift für Sigurd Klatt zum 65. Geburtstag, 1993, S. 19