Zweikörperproblem: Unterschied zwischen den Versionen

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In der [[Physik]] bezeichnet man als '''Zweikörperproblem''' die Aufgabe, die Bewegung zweier Körper zu berechnen, die ohne zusätzliche äußere Einflüsse nur miteinander wechselwirken. Sie bilden ein '''Zweikörpersystem.''' Ein typischer Fall ist der [[Stoß (Physik)|Stoß]] zweier Körper, soweit man alle weiteren eventuell vorhandenen äußeren Kräfte wenigstens kurzzeitig vernachlässigen kann. Ein anderer typischer Fall ist ein Zweikörpersystem, in dem die beiden Körper sich gegenseitig mit einer [[Zentripetalkraft|Kraft]] anziehen oder abstoßen, die parallel zur Verbindungslinie zwischen den Körpern wirkt, und deren Stärke umgekehrt proportional zum Quadrat ihres Abstandes ist. Es folgen zwei Beispiele für den zuletzt genannten Fall.
In der [[Physik]] bezeichnet man als '''Zweikörperproblem''' die Aufgabe, die Bewegung zweier Körper zu berechnen, die ohne zusätzliche äußere Einflüsse nur miteinander wechselwirken. Sie bilden ein '''Zweikörpersystem.''' Ein typischer Fall ist der [[Stoß (Physik)|Stoß]] zweier Körper, soweit man alle weiteren eventuell vorhandenen äußeren Kräfte wenigstens kurzzeitig vernachlässigen kann. Ein anderer typischer Fall ist ein Zweikörpersystem, in dem die beiden Körper sich gegenseitig mit einer [[Zentripetalkraft|Kraft]] anziehen oder abstoßen, die parallel zur Verbindungslinie zwischen den Körpern wirkt, und deren Stärke umgekehrt proportional zum Quadrat ihres Abstandes ist. Es folgen zwei Beispiele für den zuletzt genannten Fall.


Erstes Beispiel: Das Zweikörperproblem in der Astronomie. Es beschreibt zwei [[Himmelskörper]], die sich gegenseitig mit der [[Gravitation]]skraft anziehen. Oft sind diese Objekte aneinander gebunden und bewegen sich umeinander, beispielsweise im Erde-Mond-System oder bei [[Doppelstern]]en. Bei sehr unterschiedlichen Massen wird der größere auch '''Zentralkörper''' genannt.
Erstes Beispiel: Das Zweikörperproblem in der Astronomie. Es beschreibt zwei [[Astronomisches Objekt|Himmelskörper]], die sich gegenseitig mit der [[Gravitation]]skraft anziehen. Oft sind diese Objekte aneinander gebunden und bewegen sich umeinander, beispielsweise im Erde-Mond-System oder bei [[Doppelstern]]en. Bei sehr unterschiedlichen Massen wird der größere auch '''Zentralkörper''' genannt.


Zweites Beispiel: Zwei geladene Teilchen, die sich durch die [[elektrostatische Kraft]] anziehen oder abstoßen. Zwei konkrete Beispiele dafür sind: Erstens: Proton und Elektron im [[Wasserstoffatom]], Zweitens: Alphateilchen beim [[Rutherford-Streuung|Stoß mit einem Atomkern]].
Zweites Beispiel: Zwei geladene Teilchen, die sich durch die [[elektrostatische Kraft]] anziehen oder abstoßen. Zwei konkrete Beispiele dafür sind: Erstens: Proton und Elektron im [[Wasserstoffatom]], Zweitens: Alphateilchen beim [[Rutherford-Streuung|Stoß mit einem Atomkern]].

Aktuelle Version vom 28. März 2024, 07:04 Uhr

In der Physik bezeichnet man als Zweikörperproblem die Aufgabe, die Bewegung zweier Körper zu berechnen, die ohne zusätzliche äußere Einflüsse nur miteinander wechselwirken. Sie bilden ein Zweikörpersystem. Ein typischer Fall ist der Stoß zweier Körper, soweit man alle weiteren eventuell vorhandenen äußeren Kräfte wenigstens kurzzeitig vernachlässigen kann. Ein anderer typischer Fall ist ein Zweikörpersystem, in dem die beiden Körper sich gegenseitig mit einer Kraft anziehen oder abstoßen, die parallel zur Verbindungslinie zwischen den Körpern wirkt, und deren Stärke umgekehrt proportional zum Quadrat ihres Abstandes ist. Es folgen zwei Beispiele für den zuletzt genannten Fall.

Erstes Beispiel: Das Zweikörperproblem in der Astronomie. Es beschreibt zwei Himmelskörper, die sich gegenseitig mit der Gravitationskraft anziehen. Oft sind diese Objekte aneinander gebunden und bewegen sich umeinander, beispielsweise im Erde-Mond-System oder bei Doppelsternen. Bei sehr unterschiedlichen Massen wird der größere auch Zentralkörper genannt.

Zweites Beispiel: Zwei geladene Teilchen, die sich durch die elektrostatische Kraft anziehen oder abstoßen. Zwei konkrete Beispiele dafür sind: Erstens: Proton und Elektron im Wasserstoffatom, Zweitens: Alphateilchen beim Stoß mit einem Atomkern.

Quellen[Bearbeiten]

  • Andreas Guthmann: Einführung in die Himmelsmechanik und Ephemeridenrechnung. BI-Wissenschaftsverlag, Mannheim u. a. 1994, ISBN 3-411-17051-4.