Abd ar-Rahman I.

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Abd ar-Rahman I. (arab. عبد الرحمن الداخِل Abd ar-Raḥman, span. Abderramán I, * 731 in Damaskus; † 30.09.788 in Qurtuba) war erster Emir von Córdoba in Andalusien (756–788).

Leben[Bearbeiten]

Nachdem Abd ar-Rahman I., Enkel des Kalifen Hischam (724–743), dem Sturz der Umayyaden (750) und dem Massaker der Abbasiden an den Umayyaden entkommen war, floh er über Palästina und Ägypten in den Maghreb. Dort fand er bei dem Berberstamm Hilfe, dem seine Mutter entstammte. Mit Unterstützung der Berber landete er im August 755 zwischen Málaga und Almería in Andalusien und besiegte im Mai 756 den Statthalter Yusuf al-Fihri. Im gleichen Jahr erhob er sich zum Emir und trennte Andalusien so vom Kalifat der Abbasiden. Bis 760 musste aber noch der Widerstand von Anhängern der Abbasiden bekämpft werden.

Abd ar-Rahman I. begann mit der Organisation des Emirats. Während das eigentliche Andalusien in Provinzen gegliedert wurde, entstanden in Zentralspanien die Markgrafschaften Mérida, Toledo und Saragossa unter dem Kommando von Militärbefehlshabern. Diese hatten die Grenze im Norden gegen die christlichen Reiche (u. a. Asturien) zu verteidigen. In den Markgrafschaften herrschten mächtige Familien, die teilweise recht unabhängig von Córdoba regierten. So wurde Saragossa und das Ebrobecken bis 907 von den Banu Qasi weitgehend autonom beherrscht. 778 kam es zu einem ersten Zusammenstoß mit den Franken, als sich der revoltierende Fihri-Clan mit Karl dem Großen verbündete. Allerdings scheiterte die Belagerung von Saragossa durch die Franken. Auch mehrere Berberaufstände (766–776) mussten niedergeschlagen werden. Dennoch konnte Abd ar-Rahman I. seinem Nachfolger ein gefestigtes Reich hinterlassen.

Unter Abd ar-Rahman begann eine verstärkte Einwanderung von Arabern aus Syrien, die die kulturelle Arabisierung Andalusiens erheblich beschleunigte. Schon Abd ar-Rahman begann mit einer umfangreichen Bautätigkeit. Neben der Befestigung von Córdoba errichtete er den Palast ar-Ruzafa und begann mit dem Bau der Großen Moschee in seiner Residenz. Auch die Entwicklung der Landwirtschaft wurde durch neue Bewässerungs- und Kanalbautechniken gefördert. Dies führte zum Aufschwung des bäuerlichen Mittel- und Kleinbesitzes und wurde Grundlage für den Aufschwung der Landwirtschaft in der späteren Zeit.

Nach dem Tod von Abd ar-Rahman I. im Jahr 788 folgte dessen Sohn Hischam I. auf den Thron.