Affix (Linguistik)

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Affix (von lat. affigere, anheften; Partizipform: affixum, ‚angeheftet‘) bezeichnet in der Morphologie (Sprachwissenschaft) einen unselbständigen Bestandteil eines Wortes (ein gebundenes Morphem), der nicht selbst durch Anfügung anderer Elemente komplettiert werden kann, sondern nur umgekehrt zur Erweiterung eines vorhandenen Wortes oder Wortteiles dient. Diese letztere Eigenschaft unterscheidet das Affix von einem gebundenen lexikalischen Morphem (wie Konfix, unikales Morphem), das ebenfalls nicht selbständig vorkommt, aber seinerseits als Wortstamm dienen kann.

Affixe dienen vor allem zur Wortbildung und zur Flexion. Das Gegenstück zum Affix, also der Wortteil, mit dem ein Affix sich verbindet, heißt Basis der Affigierung. In den meisten, aber nicht allen Fällen, handelt es sich hierbei um einen Wortstamm (siehe dort zu Einzelheiten).

In der Informatik und der Mathematik wird „Affix“ mit einem anderen Bedeutungsinhalt verwendet, der zwar dem sprachwissenschaftlichen Begriff ähnelt, sich aber im Einzelnen davon unterscheidet (siehe „Affix“ in Naturwissenschaften und Informatik).

Einteilung nach der Stellung[Bearbeiten]

In typischen Fällen werden Affixe mit ihrer Basis verkettet: Sie können nach ihrer Basis (Suffix) oder davor (Präfix) angefügt werden oder sogar, als zweiteilige Affixe, beides zugleich (Zirkumfix). In besonderen Fällen findet statt einer Verkettung eine Verschränkung mit der Basis statt (Infix, Suprafix). – Der Sonderfall „Interfix“ ist kein Stellungstyp, sondern eher eine Funktion; Interfixe sind in der Regel Suffixe.