Alt-Thera

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Alt-Thera ist eine antike Stadt auf dem Grat des 360 m hohen, steilen Berges Mesa Vouno auf der griechischen Insel Santorin. Sie wird nach dem mythischen Herrscher der Insel Theras benannt und war nachweislich vom 9. Jahrhundert v. Chr. bis ins Jahr 726 bewohnt. Die Stadt wurde ab dem Jahr 1895 durch den deutschen Archäologen Friedrich Hiller von Gaertringen systematisch erforscht und bis 1904 ausgegraben. Erst von 1990 bis 1994 wurden neue Grabungen unter der Leitung von Wolfram Hoepfner von der Freien Universität Berlin unternommen, die das Bild von der Geschichte der südlichen Ägäis präzisieren konnten.

Die Stadt[Bearbeiten]

Die Stadt besteht aus einer knapp 800 m langen und mit zwischen 2 und 4 m für damalige Verhältnisse besonders breiten, in südöstlicher Richtung verlaufenden Straße mit wenigen repräsentativen Bauten, von der eine kleine Stichstraße rechtwinklig abzweigt. An deren Ende liegt die hoch am Hang errichtete Kommandantur. Nach etwa 200 m erweitert sich die Stadt auf ein exponiertes Plateau von ca. 100 auf 100 m, hoch über der Felsküste, auf dem sich die Wohngebiete um eine Agora gruppieren. Ihr gegenüber senkt sich in den Hang gebaut ein Theater ab. Abgesetzt an der östlichen Spitze des Plateaus und dem Meer zugewandt liegt ein kleiner heiliger Bezirk mit Tempelanlagen und öffentlichen Einrichtungen.

Alle Bauten sind aus dem Kalkstein des Berges selbst errichtet. Holz war auf der Insel selten und fand nur sparsame Verwendung.

Unterhalb des Berges, am Rand der heutigen Stadt Kamari, lag eine Nekropole, die über beinahe die ganze Zeit der Stadt genutzt wurde. Ebenfalls zur Stadt gehörte ein bislang nicht exakt lokalisierter Hafen, an dem Werftanlagen und Unterkünfte für Seeleute und Soldaten vermutet werden. Funde am Rand von Perissa, südlich des Berges, lassen den Hafen dort annehmen.