Nekropole

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Eine Nekropole, auch Nekropolis, oder Totenstadt ist eine baulich gestaltete größere Begräbnis- und Weihestätte des Altertums und der Ur- und Frühgeschichte. Fehlt das Bauliche, ist es ein Gräberfeld. Nekropolen lagen oftmals abseits der Wohnsiedlungen. In griechischen, römischen, phönizischen und jüdischen Orten war diese Lage aus religiösen Gründen vorgeschrieben.

Archäologische Funde[Bearbeiten]

Deutschland[Bearbeiten]

In Deutschland werden z. B. nur Konzentrationen jungsteinzeitlicher Megalithanlagen, wie die Oldendorfer Totenstatt, die Hünenbetten von Daudieck oder mehrperiodige Plätze mit „gebauten“ Grabanlagen wie in Soderstorf als Nekropolen bezeichnet.

Griechenland und Türkei[Bearbeiten]

Besonders im Altertum sind Totenstädte zu finden, so in Myra, wo Bischof Nikolaus von Myra bestattet war (bis zur Überführung seiner Gebeine nach Bari im Jahr 1087), und im vorderasiatischen Hierapolis. In Fourní auf Kreta befindet sich eine bronzezeitliche Nekropole. In Armeni wurde eine Nekropole der spätminoischen Epoche freigelegt. Salamis auf Zypern ist eine Nekropole der Bronzezeit.

Italien[Bearbeiten]

Die Etrusker verfügten über ausgedehnte Nekropolen, wobei verschiedene Anlagen in Cerveteri, Tarquinia, Populonia, Norchia und an anderen Plätzen in Etrurien gefunden wurden. Als römische Nekropolen sind die Elyseischen Felder (Alyscamps) in Arles, Frankreich und die Nekropole in Carmona, Südspanien bekannt. Aus der Merowingerzeit wurde eine Nekropole in Civaux, Frankreich ausgegraben.

Unter dem Petersdom in Rom wurde bei Ausgrabungen im Auftrag Pius XII. um 1950 eine ganze Gräberstraße aus dem Römischen Reich freigelegt. In dieser Vatikanischen Nekropole wurden auch Gebeine gefunden, die dem Apostel Petrus zugeschrieben werden. 25 km südwestlich von Rom kann man die Gräberstraßen der Nekropole der Ausgrabungsstätte Ostia Antica besichtigen. Hier liegt die Totenstadt vor dem östlichen Stadttor beiderseits der Straße nach Rom.

Ägypten[Bearbeiten]

Zu den altägyptischen Kulturstätten gehören die Nekropolen (Totenstadt) von Sakkara, Amarna, Theben (siehe Tal der Könige), Gizeh, Qubbet el-Hawa und Umm el-Qaab. Die Hauptstadt der Nabatäerkönige im heutigen Jordanien, Petra, war nicht nur Residenz- und Wohnstadt, sondern auch Felsnekropole.

In der mittelalterlichen Stadt der Toten in Kairo wurden Fatimiden und Mamluken bestattet. Zwischen prunkvollen Minaretten und Lehmbuden leben in der Nekropole heute noch dicht an dicht gedrängt 300.000 Menschen in „Wohngräbern“.