Bodenart

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Die Bodenart, auch Bodentextur oder Körnung (engl. soil texture) genannt, beschreibt die Eigenschaft eines Bodens in Bezug auf die Korngrößen­zusammensetzung der mineralischen Bodensubstanz. Ohne weitere Angaben bezieht sich die Bodenartenangabe nur auf den Feinboden, das heißt auf Mineralkörner mit einem Äquivalentdurchmesser von weniger als zwei Millimetern. Der Grobboden, oftmals als Bodenskelett bezeichnet, das heißt alle Mineral- oder Gesteins­bruchstücke mit einem Durchmesser über zwei Millimeter, wird nicht berücksichtigt; dessen Anteil wird nur als Zusatzinformation angegeben.

Beträgt der Anteil des Bodenskeletts mehr als 75 % des Gesamtbodens, so werden die Kornfraktionen des Bodenskeletts anstelle der Bodenart angegeben. Solche Böden werden auch als Skelettböden bezeichnet.

Der Begriff Bodenart geht auf den Pionier der Agrarwissenschaften Albrecht Daniel Thaer zurück, der im frühen 19. Jahrhundert eine Bodenklassifikation auf Grundlage der Korngrößenanteile vorschlug, die noch 1934 Grundlage der Reichsbodenschätzung war. Die modernen Bodenklassifikationen betrachten hingegen auch landwirtschaftlich nicht sinnvoll nutzbare Böden und basieren auf dem Bodentyp, dessen Definition wesentlich mehr, unter anderem auch die aus der Pedogenese folgenden Eigenschaften eines Bodens berücksichtigt.

Quellen[Bearbeiten]

  • Hans-Peter Blume, Gerhard W. Brümmer, Rainer Horn, Ellen Kandeler, Ingrid Kögel-Knabner, Ruben Kretzschmar, Karl Stahr, Berndt-Michael Wilke, Sören Thiele-Bruhn, Gerhard Welp: Scheffer/Schachtschabel, Lehrbuch der Bodenkunde. 16. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-1444-1, S. 172 ff.