Bodendegradation

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Als Bodendegradation bezeichnet man die Verschlechterung der Ökosystemdienstleistungen des Bodens bis hin zu deren völligem Verlust. Sie kann sowohl ein natürlicher Prozess sein, beispielsweise ausgelöst durch Klimaveränderung, als auch vom Menschen durch beispielsweise Bewirtschaftung des Bodens ohne Kompensation der Stoffentnahme.

Ackerbau mittels Pflug wird derzeit als Kernelement menschgemachten Bodendegeneration verstanden. Dieser zerstört Bodenleben und unterbricht die Humusbildung, Poren werden verschlossen, der Boden hält weniger Feuchtigkeit. In der Folge wird nährstoffreicher Boden leichter ausgeschwemmt oder erodiert bei Wind und Trockenheit.

Laut Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn und International Food Policy Research Institute in Washington hat sich in den letzten 30 Jahren global die Qualität von 33 % des Weidelands, 25 % der Ackerflächen und 23 % der Wälder verschlechtert. 3,2 Mrd. Menschen sind von diesen Flächen abhängig.

Anthropogen bewirkte Bodendegradation verschlechtert mittlerweile jedes Jahr Flächen in den Größenordnungen der Schweiz. Ohne einen funktionierenden Boden und der damit eingeschlossenen Mikrofauna würden Ökosystemfunktionen und die daraus resultierenden Dienstleistungen wie der Abbau von totem organischem Material, Recycling von Nährstoffen und der Anbau von Feldfrüchten nicht mehr gewährleistet sein.