Brücke

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Eine Brücke ist ein Bauwerk, das Verkehrswege (Straßen, Geh- und Radwege, Eisenbahnstrecken, Wasserstraßen u. a.) oder Versorgungseinrichtungen (wie Rohrleitungen, Kabel-Leitungen, Transportbänder u. a.) über natürliche Hindernisse (Bäche, Flüsse, Schluchten u.a.) oder andere Verkehrswege hinwegführt.

Grünbrücken dienen Wildtieren, Autobahnen gefahrlos zu überqueren. Quer über Verkehrswege oder frei zu haltende Flächen errichtete Gebäude werden ebenfalls als Brücken bezeichnet.

Bauformen sind Balkenbrücken, Bogenbrücken und Hängebrücken.

Geschichte[Bearbeiten]

Eine der ältesten archäologisch gesicherten Brücken stellt die prähistorische Holzbrücke Rapperswil–Hurden dar, die um das Jahr 1525 v. Chr. die jungsteinzeitlichen Siedlungen Rapperswil-Jona-Technikum und Freienbach-Hurden-Rosshorn verband und über mehrere Jahrhunderte genutzt wurde. Als Baustoffe diente vor allem Holz, aber auch Stein wurde zur Festigung der Holzpfeiler verwendet. Andere prähistorische Brücken wurden aus England und Norddeutschland bekannt.

Im 6. Jahrhundert v. Chr. bauten die Babylonier unter Nebukadnezar II. Brücken aus Zypressen- und Zedernholz. Den Bau von Bogenbrücken aus Natursteinen oder Beton beherrschten schon die Römer, wie die Brücke von Alcántara noch eindrucksvoll belegt.

Seit mindestens 1000 Jahren werden Brücken in Asien und Südamerika über enge Schluchten aus Pflanzenfasern als Hängebrücken ausgebildet, die letzte noch funktionierende dieser Art ist die Hängebrücke Q’iswachaka, sie besteht komplett aus Gras.

Bis ins 19. Jahrhundert dominierten Holz und Stein als Baumaterial, aber bereits mit der Industrialisierung entstand 1779 mit dem neuen Baustoff Gusseisen die erste Eisenbrücke der Welt, die Iron Bridge, eine Bogenbrücke von 30 m Stützweite über den Fluss Severn bei Coalbrookdale (England), die Abraham Darby III erbaute. Die weitere Entwicklung des neuen Baustoffes zu zähem und zugfestem Schmiedeeisen ermöglichte den Bau von langen Kettenhängebrücken. Eine der ersten bedeutenden war die Menai-Brücke in Wales mit einer Hauptstützweite von 177 m bei einer Gesamtlänge von 521 m, von Thomas Telford zwischen 1818 und 1826 erbaut. Die industrielle Herstellung von Walzträgern förderte den Bau von Balkenbrücken, zunächst in der Form von Hohlkastenbrücken wie der Britanniabrücke in Wales von Robert Stephenson aus dem Jahr 1850, mit Stützweiten von 146 m Länge. Es folgten die einfacher zu bauenden und kostengünstigeren Gitterträgerbrücken, die bald von Fachwerkbrücken abgelöst wurden.

Der zweite moderne Baustoff Beton wurde ab Mitte der 1860er-Jahre als Stampfbeton bei Bogenbrücken eingesetzt, die erste Eisenbetonbalkenbrücke baute 1875 Joseph Monier auf einem Landsitz bei Chazelet über den Schlossgraben. Stahlbetonbrücken mit großen Stützweiten wurden Anfang des 20. Jahrhunderts insbesondere als Bogenbrücken ausgeführt, wie 1930 bei der Salginatobelbrücke mit 90 m Stützweite.

Mit der Entwicklung des Spannbetons nach dem Zweiten Weltkrieg wurde schließlich die schlanke vorgespannte Balkenbrücke aus Beton möglich. So quert zum Beispiel die Bendorfer Brücke von 1965 den Rhein mit einer Stützweite von 208 m, die Spannbeton-Balkenbrücke mit der größten Stützweite in Deutschland. Parallel zu den Spannbetonbrücken wurde im Stahlbau die neue Konstruktionsform der weitgespannten Schrägseilbrücke entwickelt. Die erste große Brücke dieser Bauform war in Deutschland die 1957 eröffnete Theodor-Heuss-Brücke (Düsseldorf) mit einer Stützweite von 260 m und einer Gesamtlänge von 914 m.