Europäischer Braunbär

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Der Europäische Braunbär oder Eurasische Braunbär (Ursus arctos arctos) ist eine Unterart des Braunbären (Ursus arctos) aus der Familie der Bären (Ursidae). Er ist die Nominatform der Art.

Taxonomie und Merkmale[Bearbeiten]

Grundlagen[Bearbeiten]

Die Unterteilung der Art Ursus arctos, des Braunbären, in Unterarten ist ein schwieriges Problem, über das wissenschaftlich keine Einigkeit besteht. Insgesamt wurden für die Art (im modernen Sinne) 232 Unterarten oder sogar eigene Arten beschrieben, dazu kommen noch 39 Namen für ausgestorbene Unterarten.Traditionell wurden die Unterarten morphologisch abgegrenzt, verwendete Merkmale waren Körpergröße, Fell- und Krallenfarbe und verschiedene Maße des Knochenbaus, fast exklusiv des Schädels. Diese Bearbeitungen sind aufgrund des bei dieser Art notwendigerweise beschränkten Sammlungsmaterials in Zoologischen Museen und der hohen individuellen Modifikation innerhalb der Art problematisch. Unsicher ist dabei insbesondere, welche, und wie viele, Unterarten im nördlichen Asien vorkommen, wovon in kritischer Weise die Ostgrenze der Verbreitung des Europäischen Braunbären abhängt.

In jüngerer Zeit sind diese Analysen durch zahlreiche genetische Untersuchungen ergänzt worden. Bei diesen ist problematisch, dass der Braunbär eine junge Art ist, die sich erst vor wenigen Zehn- bis Hunderttausend Jahren von seiner Schwesterart, dem Eisbären, getrennt hat, und dass die modernen Populationen ihr heutiges Areal erst aus mehreren Refugien nach dem Eiszeitalter neu besiedelt haben. Daher sind die genetischen Unterschiede recht gering. Analysiert wird einerseits die Mitochondriale DNA, das eigenständige Erbmaterial der Mitochondrien. Erstere wird bei Säugetieren wegen des Fehlens letzterer in Spermien nur im mütterlichen Erbgang vererbt. Andererseits werden sogenannte Mikrosatelliten untersucht, das sind kurze (nicht kodierende), im Genom wiederholte Sequenzabschnitte, die auch der Technik des genetischen Fingerabdrucks beim Menschen zugrunde liegen.

Problematisch ist nun, dass die morphologischen und die genetischen Ergebnisse keinerlei Übereinstimmung zeigen. So gehören die Braunbären Europas zwei getrennten genetischen Linien an. Die östliche dieser Linien ist dann von Südeuropa über fast ganz Asien bis nach Alaska und Kanada in Nordamerika verbreitet. Aufgrund dieser Ergebnisse verzichten viele Wissenschaftler außerhalb Nordamerikas inzwischen ganz auf die Unterscheidung der Unterarten. Dies wird aber von vielen Praktikern, insbesondere Artenschützern, problematisch gesehen, da zahlreiche kleine, möglicherweise morphologisch unterscheidbare Lokalpopulationen, die vom Aussterben bedroht sind, dadurch keinen wissenschaftlichen Namen mehr hätten.

Systematik[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]