Raubtiere

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Die Raubtiere (Carnivora) sind eine Ordnung der Säugetiere (Mammalia), zu der die Hundeartigen (Caniformia) und die Katzenartigen (Feliformia) gehören.

Als Prädatoren, die sich überwiegend von Wirbeltieren ernähren, sind die Raubtiere mit 16 rezenten Familien und über 280 Arten in 128 Gattungen nahezu weltweit verbreitet.

Die wissenschaftliche Bezeichnung Carnivora bedeutet „Fleischfresser“, sie setzt sich aus den lateinischen Begriffen caro}} (carnis) für „Fleisch“ und vorare für „verschlingen“ zusammen. Es sind aber nicht alle nur Fleischfresser; so sind etwa die Bären (Ursidae) opportunistische Allesfresser, und einige Arten sind überwiegend Pflanzenfresser, darunter der Große Panda.

Merkmale[Bearbeiten]

Allgemeines[Bearbeiten]

Die Vertreter der Raubtiere sind sowohl hinsichtlich ihrer äußerlichen Attribute als auch ihrer Habitate sehr verschiedenartig. Diese Vielfalt wird sichtbar im Vergleich zwischen dem kleinsten Raubtier der Erde, dem Mauswiesel, dessen Weibchen nicht einmal 50 g wiegen, und dem größten Raubtier der Erde, dem Südlichen Seeelefanten, dessen Bullen bis zu 6,5 Meter lang und mehr als 3,5 Tonnen schwer werden können.

Kiefer und Gebiss[Bearbeiten]

Das Gebiss der landbewohnenden Raubtierfamilien baut auf folgender Zahnformel auf: Incisivi (Schneidezähne) 3/3, Canini (Eckzähne) 1/1, Prämolare (Vorbackenzähne) 4/4, Molare (Backenzähne) 3/3. Je nach Raubtierart sind die Ausprägungen unterschiedlich, wobei die Eckzähne, die so genannten Fangzähne, in der Regel extrem verlängert sind. Fast alle Arten besitzen je sechs kleine Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer. Die wenigen Ausnahmen sind der Lippenbär, der in jeder Oberkieferhälfte nur zwei Schneidezähne besitzt, um durch die entstandene Lücke Insekten aufsaugen zu können, und der Seeotter, der im Unterkiefer insgesamt nur vier Schneidezähne trägt.

Alle Landraubtiere tragen darüber hinaus ein charakteristisches Gebissmerkmal: die sogenannte P4/M1-Brechschere, die sich jeweils aus zwei scharfen Reißzähnen zusammensetzt und hervorragend geeignet ist, um Fleisch zu zerschneiden. In jeder Kieferhälfte bilden zwei Reißzähne eine solche Funktionseinheit. Der obere Reißzahn ist der letzte Vorbackenzahn im Oberkiefer (Prämolar 4 = P4), der untere ist der erste Backenzahn (Molar 1 = M1) im Unterkiefer. Bei Hyänen sind sie besonders kräftig und eignen sich sogar zum Aufbrechen großer Knochen, bei Allesfressern wie Bären und Kleinbären sind sie weniger ausgeprägt. Die restlichen Backenzähne der Raubtiere sind im Gegensatz zu den auffälligen Reißzähnen in der Regel eher klein. Die Zahl der Backenzähne ist bei einigen Gruppen reduziert, so beispielsweise bei den Katzen.

Das Gebiss der Robben unterscheidet sich deutlich von dem der landlebenden Raubtiere. Es ist darauf spezialisiert, schlüpfrige Fische festzuhalten und besteht aus einem oder zwei Paaren unterer Schneidezähne, oft relativ unauffälligen Eckzähnen und 12 bis 24 kegelförmigen, homodonten (gleichartigen) Backenzähnen. Extreme Abwandlungen sind die Stoßzähne (Hauer) des Walrosses oder die modifizierten Backenzähne der Krabbenfresser.

Charakteristisch für Raubtierschädel sind ausladende Jochbögen, eine große Schläfengrube als Ursprung für den kräftigen, zum Zubeißen wichtigen Schläfenmuskel, sowie die Verbindung von Augenhöhle und Schläfenfenster. Der Unterkiefer ist so im Oberkiefer verankert, dass er nur auf- und abwärts bewegt werden kann; Seitwärtsbewegungen wie etwa beim Kauen sind nicht möglich.

Systematik[Bearbeiten]