Gattung (Biologie)

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Die Gattung (auch das Genus) bezeichnet in der Biologie (einschließlich Virologie und Palichnologie) eine Rangstufe innerhalb der Hierarchie der biologischen Systematik. Sie steht oberhalb der Art und unterhalb der Familie (beziehungsweise der Tribus, falls vorhanden). Eine Gattung kann eine einzige Art enthalten oder eine beliebige Anzahl von Arten. Enthält sie nur eine Art, spricht man von einer monotypischen Gattung.

In jedem Fall ist eine Gattung, die aus mehreren Arten besteht, laut Ernst Mayr (1950) eine Gruppe von Arten gemeinsamer Abstammung, die von einer anderen Art oder von einer Gruppe von Arten durch einen deutlichen morphologischen Abstand getrennt ist. Willi Hennig präzisierte diese Definition 1966 in seinem Werk Phylogenetic Systematics dahingehend, dass die Arten einer Gattung enger miteinander verwandt sein müssten als mit irgendeiner anderen Art einer anderen Gattung.

Alle Arten innerhalb einer Gattung haben stets einen zweiteiligen (binären) Namen (das Binomen), der aus dem Gattungsnamen und dem Art-Epitheton besteht. Der Gattungsname steht stets in der Singularform und das Art-Epitheton wiederholt das Geschlecht des Gattungsnamens, falls es ein Adjektiv ist. Abies alba (die Weißtanne) etwa ist eine von ca. 51 Arten innerhalb der Gattung Abies (Tannen). Die binäre Nomenklatur der Artnamen geht auf Carl von Linné zurück, der sie 1753 in Species Plantarum für die Pflanzen einführte. In der 1758 erschienenen 10. Auflage von Systema Naturae wurden neben den Pflanzen auch für die Tiere binäre Namen vergeben.