Monotypisch

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Der biologische Fachbegriff monotypisch (gr. mónos „allein“ und -typisch) besagt, dass innerhalb einer Gruppe (Taxon) in der biologischen Systematik nur ein einziger Typus vorkommt. Es gibt somit zum Beispiel monotypische Familien, Gattungen, Untergattungen usw.

In der Zoologie wird auch eine Familie mit einer einzigen Gattung, die jedoch mehrere Arten enthält, als monotypisch bezeichnet, da die Gattung der Typus für eine Familie ist. In der Botanik wird der Begriff monotypisch hingegen enger gefasst, die Familie ist hier nicht monotypisch, da sie mehrere, durch Typusbelege bestimmte Arten enthält. Man spricht in der Botanik in diesem Fall daher von einer monogenerischen Familie. Streng genommen trifft dies auch auf alle darunter liegenden Rangstufen zu, auf denen nur jeweils ein Taxon anerkannt wird (z.B. monospezifische Gattung), das aber verschiedene durch Typen bezeichnete Synonyme hat.

Die Hierarchieebenen in der biologischen Taxonomie (z.B. Gattung oder Familie) werden in der Regel eingeführt, um eine Gruppe von Organismen, die eine Reihe gemeinsamer Merkmale besitzen, zusammenzufassen. Arten, die im Vergleich zu ihrer näheren Verwandtschaft eine hohe Anzahl einzigartiger Merkmale (Autapomorphien) aufweisen, werden oft jeweils in eigene Gattungen, Familien oder noch höherrangige Taxa eingeordnet. Eine solche Gruppe wird dann monotypisch genannt.

Das höchstrangige monotypische Taxon sind die Nanoarchaeota, eine eigene Abteilung der Archaeen mit der einzigen Art Nanoarchaeum equitans. Ein monotypischer Stamm sind die Micrognathozoa mit der einzigen, im Jahr 2000 entdeckten Art Limnognathia maerski.

Monotypische Gruppen sind auch in Hinsicht auf den Artenschutz von Bedeutung. Das Aussterben einer Art, die keine nahen Verwandten hat, gilt als besonders großer Verlust.

Zu den monotypischen Gattungen zählen beispielsweise der Ginkgo, die Norne und das Schnabeltier. Der Mensch (Homo sapiens) ist die einzige rezente Art der Gattung Homo.