Flugunfähiger Vogel

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Flugunfähige Vögel entwickelten sich im Verlauf der Evolution aus flugfähigen Vorläufern. Es gibt zahlreiche rezente flugunfähige Vogelarten.

Bedingungen der Flugfähigkeit[Bearbeiten]

Während zur Entwicklung einer so komplexen Fähigkeit wie des Fliegens sich viele Gene sorgfältig aufeinander abgestimmt entwickeln müssen, kann schon das Fehlen eines Gens zur Flugunfähigkeit führen.

Für Flugfähigkeit darf der Vogel nicht zu schwer sein. Denn physikalisch bedingt steigt mit zunehmendem Gewicht die erforderliche Flügelfläche überproportional, F ~ G^3/2. Und diese Flügel müssen auch durch entsprechend kräftige Muskeln bewegt werden, was den Vogel wieder schwerer macht. Darum können kleine Vögel und Insekten leicht aus dem Stand auffliegen, während zunehmend schwerere Vögel immer mehr Anlauf benötigen oder nur von erhöhten Standorten abfliegen können. Damit ein Vogel fliegen kann, benötigt er außerdem eine ausreichende Bewegungskoordination im Gehirn sowie Sinnesorgane, die leistungsfähig genug sind, den Flug angemessen zu steuern. Wenn nur eines dieser Elemente verloren geht, ist der Vogel flugunfähig.

Deshalb geschieht es viel leichter, dass ein flugfähiges Tier seine Flugfähigkeit verliert, als dass ein Tier, das flugunfähig ist, die Flugfähigkeit erwirbt.

Früher nahmen einige Forscher an, dass die Ratiten, die den größten Teil der Urkiefervögel umfassen, von ausschließlich flugunfähigen Ahnen abstammen. Nach dem heutigen Wissensstand stammen sie jedoch ebenfalls von flugfähigen Ahnen ab.

Flugunfähigkeit entsteht gewöhnlich dadurch, dass die Entwicklung der Flügel auf einem für Jungtiere oder sogar für Tiere, die sich noch im Ei befinden, typischen Stand stehenbleibt. Häufig ist das auch mit der Beibehaltung von Jugendmerkmalen (Neotenie) in anderen Bereichen wie der Gefiederfärbung verbunden.