Flysch

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Flysch bezeichnet in der Geologie eine marine sedimentäre Fazies, die meistens durch eine Wechselfolge von Tonsteinen und grobkörnigeren Gesteinen (typischerweise Sandsteine) repräsentiert ist. Diese Sedimente sind oftmals nachträglich verformt (gefaltet), z.T. sogar so intensiv, dass es sich dann um metamorphe Gesteine handelt. Flyschserien entstehen während gebirgsbildender Prozesse und die grobkörnigeren Gesteine stellen das erodierte Material der sich bildenden Gebirgskette dar. Da dieses Material in aller Regel in Form von Suspensionsströmen in den Ablagerungsraum gelangt, ist in der Geologie im Zusammenhang mit Flysch auch oft die Rede von Turbiditen.

Etymologie[Bearbeiten]

Erstmals in der geologischen Literatur wird der Begriff 1827 durch Bernhard Studer verwendet, der damit Felsformationen im Simmental und im Tal der Saane in den Schweizer Alpen bezeichnete, die aus „vorherrschend sandigen oder mergeligen, schwarzen oder grauen Schiefern und sehr harten und dichten Sandsteinen mit kalkigem und dunkelgrauem Zement“ bestanden. Der Ausdruck ‚Flysch‘ entstammt hierbei dem lokalen Dialekt im Simmental und bezeichnet schiefriges, leicht spaltbares, zu Plättchen verwitterndes, leicht erodierbares Felsmaterial. Studer selbst brachte das Wort später mit dem ursprünglich niederdeutschen Wort ‚Flöz‘ in Verbindung, das wiederum verwandt mit verschiedenen alten Wörtern der germanischen Sprachfamilie ist, die alle so viel wie ‚flach‘ oder ‚Ebene‘ bedeuten. Somit dürfte die Bezeichnung ‚Flysch‘ wohl auf die schiefrige Natur der im Simmentaler Schweizerdeutsch so bezeichneten Gesteine zurückgehen.