Freidenker

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Freidenker ist historisch eine allgemeine Bezeichnung für Personen, die den Anspruch erheben, dass sich ihr Denken nur durch die Evidenz der Sache und nicht durch eine Autorität bestimmen lässt. In diesem Sinn wurde der Begriff verwendet, als er ab dem ausgehenden 17. Jahrhundert von englischen Aufklärern eingeführt wurde und sich im 18. Jahrhundert auch in Frankreich einbürgerte. Da die Forderung, Behauptungen ohne kritische Prüfung für absolut wahr zu halten, damals nur für religiöse Lehren erhoben wurde, machten die Freidenker ihren Anspruch in erster Linie bei der Zurückweisung solcher Lehren geltend. Damit war zunächst nicht zwangsläufig eine Absage an jede Form von Religion verbunden, doch wurden die Freidenker von ihren Gegnern als Atheisten bekämpft. Daraus ergab sich ab dem 18. Jahrhundert die noch heute geläufige Gleichsetzung von Freidenkertum und Atheismus. Im 19. Jahrhundert wurde Freidenker zur Selbstbezeichnung derjenigen, die ihr Denken radikal von religiösen Vorstellungen befreien wollten.

Heute bezeichnet man als Freidenker im weiteren Sinn Personen, die für eine politisch und sozial selbstverantwortliche Lebensgestaltung eintreten, nicht an eine höhere Macht glauben und religiöse Dogmen ablehnen. Sie verstehen sich als Atheisten, Agnostiker bzw. Skeptiker und treten für einen säkularen Humanismus ein. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff Anhänger der Freidenkerbewegung, insbesondere Mitglieder von Freidenkerverbänden.